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Als am 25. September 2019 die österreichische Pianistenlegende Paul Badura-Skoda verstarb, verlor die Musikwelt nicht nur einen bedeutenden Vertreter der Wiener Klaviertradition, sondern auch einen maßgebenden Pionier des Spiels auf alten Tasteninstrumenten: Er hatte sich als einer der ersten Musiker bereits in den 1970er-Jahren intensiv mit der historisch informierten Aufführungspraxis beschäftigt. Diese in ihrer Art einzigartige Verbindung ebnete ihm den Weg zu jenem gesanglich-durchsichtigen Klavierstil, der unter anderen unverkennbaren Besonderheiten sein Spiel auszeichnete. Badura-Skodas international in höchsten Tönen gelobter interpretatorischer Schwerpunkt waren die Wiener Klassiker Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Franz Schubert. Mit Beethovens Klaviersonaten setzt er sich nicht nur auf Tonträger intensiv auseinander und spielte diese sowohl auf modernen als auch auf historischen Flügeln vollständig ein. Darüber hinaus war er ein leidenschaftlicher Instrumentenliebhaber mit einer bedeutenden Kollektion wertvoller Sammlerstücke. In Zusammenarbeit mit Michel Bernstein, dem Labelgründer und Produzenten von ARCANA, entstand in den Jahren 1979 bis 1990 die erste Gesamteinspielung von Beethovens Klaviersonaten auf verschiedenen historischen Instrumenten seiner eigenen Kollektion, die heute noch als Meilenstein der Diskografie gilt und nichts von ihrer Gültigkeit eingebüßt hat. Die Wiederveröffentlichung zum Beethoven-Jahr 2020 ist zugleich eine Erinnerung an diesen großartigen Künstler.