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Am Widerstand
des schweren Elements
siehst du sie kraftvoll hoch
in freie Lüfte schwingen,
um bald aus heit'rem Spiel
in dunkle Tiefen vorzudringen -
dann wieder ziehn sie über Meere
mit den Beigesellten
in eleganten Bögen
zwischen beiden Welten.
So können sie am Rand
von Elementen leben,
in beide tauchen, keinem
gänzlich hingegeben,
im Ozeanischen daheim,
doch atmen frei und bogenweit:
grenzgängerische
Unverdrossenheit.
Und während sie die hohe See
durchqueren,
vernähen sie die Lüfte
mit den Meeren.
Nicht oft gelingen uns
so schöne Nähte,
doch würden wir gleich ihnen
sehn von beiden Seiten,
wir müssten seltener an Fronten
streiten oder Stacheldrähten.
About the author
Hubert A. Walter, geb. 1949 in Sinzheim/Rastatt (Baden). Der Autor besuchte Schulen in Sinzheim und Mainz. Nach dem Zivildienst folgte ein Studium der Psychologie in Berlin und die Promotion zum Dr. phil. Von 1983 bis 2017 arbeitete er als Psychotherapeut und Psychoanalytiker in Berlin; Aufsätze zur Tiefenpsychologie und Dozententätigkeit. Er lebt in Berlin und Feldberg (Mecklenburgische Seenplatte). Buchveröffentlichung: ZEITGEDICHTE IM SEENLAND (Neubrandenburg, 2017); Teilnahme an der Anthologie-Reihe LYRIK UND PROSA UNSERER ZEIT, Neue Folge, Bde. 26 (2018) u. 28 (2019).