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Der Arzt verordnete der an Tuberkulose erkrankten Edith Durham, London zu verlassen und sich unter der Sonne des Südens von ihrer Krankheit zu erholen. Sie aber entschied sich für den »Nahen Osten« und ging dort im Sommer 1900 in Montenegro zum ersten Mal an Land. Von diesem Moment an begann ihre lebenslange Liebe und Faszination für den Balkan - und vor allem für Albanien.Von 1908 bis 1912 reiste sie durch die Bergwelt im Norden Albaniens. Eine Gegend, in die zu jener Zeit noch kein westlicher Mann einen Fuß gesetzt hatte, geschweige denn eine Frau. Und in der immer noch Scharmützel zwischen Türken und den für ihre Unabhängigkeit kämpfenden Albanern stattfanden. Sie erlebte kriegsähnliche Zustände, »registrierte aber die Schüsse bald nicht einmal mehr«. Auch alle Entbehrungen und körperlichen Strapazen nahm die im Herrensattel reitende Durham in Kauf, sie war mutig und unerschrocken - und neugierig, denn »hinter jeder kahlen und grauen Felswand tat sich eine Geschichte auf«: grausame Erzählungen über Leben und Tod, von Blutrache unter Männern, den Emanzipationsbestrebungen »eingeschworener Jungfrauen«, die rituell in die Gesellschaft der Männer aufgenommen wurden. Aufmerksam hörte sie den Geschichten, Sagen, Anekdoten ihrer Gastgeber zu. Überall, wo sie auftrat, war die »ungekrönte Königin der albanischen Berge« willkommen, auch wenn die arme Bevölkerung ihr nicht mehr bieten konnte als »Brot, Salz und unsere Herzen«.
List of contents
Königin der BergeVorwort von Susanne Gretter Kastrati, Skreli, Gruda und Hoti Seltze, Vukli, Boga, Rechi Pulati - Ghoanni, Plani, Thethi Die Prokletija, Shala und Suma Dukaghini - Dushmani, Berisha, Nikai, Shala Glossar
About the author
Edith Durham, geboren 1863 in London, starb dort 1944. Sie war die Tochter des Leibarztes von Queen Victoria und fertigte nach ihrem Abschluss an der Royal Academy of Arts Illustrationen für Zeitschriften an. Ihre Reisen durch den Balkan und ihre Reiseberichte sind legendär. Sie war eine profunde Kennerin der Region und voller Sympathie für die Unabhängigkeitsbestrebungen und setzte sich in zahlreichen Artikeln in englischen Zeitungen für die Unabhängigkeit Albaniens ein. Noch im Alter von 76 Jahren ging sie 1939 in London auf die Straße, um gegen die Okkupation Albaniens durch Mussolinis Truppen zu demonstrieren.Christel Dormagen studierte Anglistik und Germanistik. Sie ist Übersetzerin für angelsächsische Literatur, u. a. von Daphne du Maurier, Rose Tremain, Lucy Foley, Vita Sackville-West, Etel Adnan. Außerdem ist sie als Journalistin für Rundfunk und Printmedien tätig. Christel Dormagen lebt in Berlin.Susanne Gretter studierte Anglistik, Romanistik und Politische Wissenschaft in Tübingen und Berlin. Sie lebt und arbeitet als Verlagslektorin in Berlin. Sie ist Herausgeberin der Reihe DIE KÜHNE REISENDE.
Summary
Der Arzt verordnete der an Tuberkulose erkrankten Edith Durham, London zu verlassen und sich unter der Sonne des Südens von ihrer Krankheit zu erholen. Sie aber entschied sich für den »Nahen Osten« und ging dort im Sommer 1900 in Montenegro zum ersten Mal an Land. Von diesem Moment an begann ihre lebenslange Liebe und Faszination für den Balkan – und vor allem für Albanien.Von 1908 bis 1912 reiste sie durch die Bergwelt im Norden Albaniens. Eine Gegend, in die zu jener Zeit noch kein westlicher Mann einen Fuß gesetzt hatte, geschweige denn eine Frau. Und in der immer noch Scharmützel zwischen Türken und den für ihre Unabhängigkeit kämpfenden Albanern stattfanden. Sie erlebte kriegsähnliche Zustände, »registrierte aber die Schüsse bald nicht einmal mehr«.
Auch alle Entbehrungen und körperlichen Strapazen nahm die im Herrensattel reitende Durham in Kauf, sie war mutig und unerschrocken – und neugierig, denn »hinter jeder kahlen und grauen Felswand tat sich eine Geschichte auf«: grausame Erzählungen über Leben und Tod, von Blutrache unter Männern, den Emanzipationsbestrebungen »eingeschworener Jungfrauen«, die rituell in die Gesellschaft der Männer aufgenommen wurden. Aufmerksam hörte sie den Geschichten, Sagen, Anekdoten ihrer Gastgeber zu. Überall, wo sie auftrat, war die »ungekrönte Königin der albanischen Berge« willkommen, auch wenn die arme Bevölkerung ihr nicht mehr bieten konnte als »Brot, Salz und unsere Herzen«.
Additional text
Sie gab uns ihr Herz und gewann dafür das Gehör der Bergbewohner – Ahmet Zogu, Präsident Albaniens (1925–1928)
Report
Sie gab uns ihr Herz und gewann dafür das Gehör der Bergbewohner - Ahmet Zogu, Präsident Albaniens (1925-1928)