Read more
Über das Erinnern, das Vergessen und die Sorge davor, aus Fehlern der Geschichte nicht gelernt zu haben.
Sie hatte ihr Leben dem Lesen und Schreiben gewidmet. Doch plötzlich zerbricht alles um sie herum, eine Diktatur breitet sich aus, das Schreiben wird unmöglich. Ihre einzige Ausdrucksmöglichkeit findet die Erzählerin in einem rätselhaft bleibenden »Soundblog«. Mysteriöse, beängstigende und philosophische Gedanken beschäftigen sie: Die neue Macht zerstört nach und nach auf heimtückische Weise jede Erinnerung und versucht, alle Spuren der Geschichte zu löschen. Wann und wie hat dieser Umbruch stattgefunden? Gab es Warnsignale? Ist sie selbst schuld daran, dass die Dinge geschehen? Wollte sie sich nicht aus der Vergangenheit befreien?
Cécile Wajsbrot beschreibt in ihrem sprachmächtigen Roman auf beeindruckende und erschreckende Weise die Angst vor einer Wiederholung der Geschichte und beschäftigt sich mit der beunruhigenden politischen Entwicklung der letzten Jahre.
About the author
Cécile Wajsbrot, 1954 in Paris geboren, schreibt Romane - manchmal auch Essays und Hörspiele. Sie übersetzt aus dem Englischen (u. a. Virginia Woolf) und aus dem Deutschen (u. a. Marcel Beyer, Peter Kurzeck). Sie lebt abwechselnd in Paris und in Berlin.
2007 war sie Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Seit 2017 ist Sie Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie seit 2019 der Akademie der Künste in Berlin. 2014 erhielt sie den Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis, 2016 den Prix de l`Académie de Berlin.Anne Weber, geb. 1964, ist eine deutsche Autorin und literarische Übersetzerin. Sie arbeitete bei verschiedenen französischen Verlagen und übersetzte nebenbei Texte deutscher Gegenwartsautoren und Sachbücher ins Französische. Ihr Roman »Kirio« stand auf der Shortlist des Preises der Leipziger Buchmesse 2017. Für »Annette, ein Heldinnenepos« erhielt sie 2020 den Deutschen Buchpreis. Für ihre Übersetzung von Cécile Wajsbrots »Nevermore« erhielt sie 2022 den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie »Übersetzung«.
Additional text
»ein wunderbares Buch«
(Juli Zeh, Das literarische Quartett, 05.06.2020)
»(Wajsbrots) Roman, ein Jahr vor Corona erschienen, ist ein allegorischer Weckruf an die komplett übersteuerten Gesellschaften, sich nicht allzu sicher zu fühlen.«
(Hilmar Klute, Süddeutsche Zeitung, 28.04.2020)
»ein beklemmender Zukunftsroman«
(Sigrid Brinkmann, Deutschlandfunk Kultur, 02.03.2020)
»›Zerstörung‹ liest sich in den Tagen der Coronavirus-Pandemie wie eine Beschreibung unserer Gegenwart. Die Zeitdiagnose reicht tiefer, als es zunächst scheint.«
(Frank Hahn, tell, 23.04.2020)
»Aber dieses Verwischen von Realität und Fiktion macht das Buch und den Befund nur umso bedrohlicher.«
(Ulrich Rüdenauer, Deutschlandfunk Büchermarkt, 01.04.2020)
»Eine Geschichte über das Glückspotential von Kunst und den Widerstand mit Worten.«
(Carsten Hueck, WDR5, 30.04.2020)
»›Zerstörung‹ ist ein Mahnmal für Kultur als Erinnerungsspeicher, Erfahrungsschatz, Denkschule.«
(Michael Wurmitzer, Der Standard, 23.05.2020)
»ein fein gewebtes Sprachkunstwerk«
(Angela Gutzeit, SWR2 Literatur, 28.05.2020)
»Die eindringliche Sprache der Erzählerin lässt einen nicht los. Ein sehr interessantes, hochaktuelles Buch, empfehlenswert.«
(Katja Buchholz, ekz.bibliotheksservice, 25.05.2020)
»So ungemütlich Cécile Wajsbrot ihr Publikum auch auf Zeichen stößt, (...) so stark entfaltet sich die Wirkung dieses Buches.«
(Cornelia Geißler, Berliner Zeitung, 16.07.2020)
»›Zerstörung‹ ist eine poetische Reflexion, eine eindringliche literarische Warnung.«
(Brigitte Schwens-Harrant, Die Furche, 20.08.2020)
»Wajsbrot ist ein Seismograf, ein hochempfindliches Nervensystem, und ihr Roman erschütternd«
(Zoë Jenny, Die Weltwoche, 17.09.2020)
Report
»Ein großartiges Buch über Ratlosigkeit, Hoffnung, Skepsis und Erinnerung. Kurz: ein Buch, dass uns die Gefahren und Möglichkeiten des (unzuverlässigen) Erzählens vorführt.« (Theresa Mayer, autorenbuchhandlung marx & co, Frankfurt) Literaturblog »Trouvailles littéraires«