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Von der ersten Zeile an faszinieren diese Geschichten durch die so unnachahmliche Schärfe von Beobachtung und Benennung. Hand in Hand geht damit immer eine große, nur sehr vorsichtig benannte Liebe zum mit den Sinnen erfahrbaren Leben einher.
Bevor Ilse Helbich 2003 mit "Schwalbenschrift" ihren ersten (autobiografischen) Roman vorlegte, verfasste sie Erzählungen, Rundfunkarbeiten und die für ihr späteres Schreiben so typischen Betrachtungen zu Leben und Alltag. Diesseits vereint gesammelte Erzählungen der Autorin - darunter auch bisher unveröffentlichte Texte sowie jene des lange vergriffenen "Iststand". Der Band umspannt einen Zeitraum von nahezu 40 Jahren.
Dass Ilse Helbich von Anfang an sehr aufmerksam auf die Lebensbedingungen von Frauen eingegangen ist wie auf die Gegensätze von Arm und Reich, belegt dieses Buch eindrucksvoll.
Was vielleicht überraschen mag: Schon bei den ältesten erhaltenen Geschichten finden sich solche, die sich des Erzählmodells der Märchen bedienen - und auch die bisher jüngste ist wieder ein Märchen, aber selbstverständlich eines, das den Leser innen den Kopf geraderückt und die Augen für das Diesseitige, das Nicht-Wunderbare und doch so Rätselhafte öffnet.
About the author
Ilse Helbich, geboren 1923 in Wien, lebt seit den 80er Jahren im Kamptal und in Wien. Sie studierte Germanistik, arbeitete danach publizistisch und schrieb mit 80 Jahren ihren ersten Roman, "Schwalbenschrift". Diesem späten Debüt folgten die Erzählbände "Iststand" (2007), "Das Haus" (2009), "Fremde" (2010), die Erinnerungsbilder "Vineta" (2013), die Aufzeichnungsbücher "Grenzland Zwischenland" (2012) und "Schmelzungen" (2015) sowie der Gedichtband "Im Gehen" (2017). 2018 wurde ihr der Würdigungspreis für Literatur des Landes Niederösterreich verliehen.
Summary
Von der ersten Zeile an faszinieren diese Geschichten durch die so unnachahmliche Schärfe von Beobachtung und Benennung. Hand in Hand geht damit immer eine große, nur sehr vorsichtig benannte Liebe zum mit den Sinnen erfahrbaren Leben einher.
Bevor Ilse Helbich 2003 mit "Schwalbenschrift" ihren ersten (autobiografischen) Roman vorlegte, verfasste sie Erzählungen, Rundfunkarbeiten und die für ihr späteres Schreiben so typischen Betrachtungen zu Leben und Alltag. "Diesseits" vereint gesammelte Erzählungen der Autorin – darunter auch bisher unveröffentlichte Texte sowie jene des lange vergriffenen "Iststand". Der Band umspannt einen Zeitraum von nahezu 40 Jahren.
Dass Ilse Helbich von Anfang an sehr aufmerksam auf die Lebensbedingungen von Frauen eingegangen ist wie auf die Gegensätze von Arm und Reich, belegt dieses Buch eindrucksvoll.
Was vielleicht überraschen mag: Schon bei den ältesten erhaltenen Geschichten finden sich solche, die sich des Erzählmodells der Märchen bedienen – und auch die bisher jüngste ist wieder ein Märchen, aber selbstverständlich eines, das den Leser*innen den Kopf geraderückt und die Augen für das Diesseitige, das Nicht-Wunderbare und doch so Rätselhafte öffnet.
Additional text
Petra Hartlieb im Gespräch mit Ilse Helbich im Falter-Podcast:
»Dass Sie so hellsichtig und selbstreflexiv schreiben, ohne dass es je eitel wirkt... Diese Intimität herzustellen, die man spürt als Leserin und gleichzeitig haben Sie eine sehr abgeklärte Distanz in der Sprache... schön, dass in Diesseits die ganze Bandbreite Ihres Schreibens dargestellt wird.«
»Ilse Helbichs Schreiben ist stark autobiografisch geprägt. Gefühle, wie Glück, Angst oder Scham werden wieder wach, nachempfunden in einer sehr feinen und klaren Sprache.« (Barbara Geschwinde, WDR)
»Ilse Helbich ist ganz nah an, ja gleichsam in den Frauen, deren Geschichten sie erzählt. Und zugleich, auch wenn das paradox erscheint, weit weg, beobachtet sie mit neutralem Blick aus der Ferne. Die Erzählungen wirken, trotz oder wegen ihrer spröden Sprache. Sie sind es wert, wieder und wieder gelesen zu werden.« (Renate Müller, Schreiblust-Leselust)
Report
"Ein Glücksfall für die Literatur." (Die Presse über "Fremde")