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Leiden ist schwer messbar - besonders, wenn es psychisch ist. Empirisch zugänglich ist hingegen die jeweilige Erklärung der Betroffenen dafür, woher das Leiden kommt und was für sie hilfreich und womöglich »heilend« sein kann. Der eine Patient möchte stabilisiert werden, um schnellstmöglich wieder zu arbeiten (»Reparatur«), der andere sucht einen Raum, um zur Ruhe zu kommen (»Erholung«). Für wieder andere Patientinnen steht im Fokus, den Lebensalltag zu bewältigen (»Krankheitseinsicht«), oder sie sind eher bemüht, sich aktiv mit der eigenen Person zu konfrontieren (»Selbstfindung«). Eines gilt dabei in allen Fällen: So unterschiedlich die individuellen Erwartungen der Patientinnen und Patienten an die psychosomatische Klinik im Kontext subjektiver Krankheitstheorien sind, so verschieden sind die therapeutischen Strategien und Herangehensweisen, die sie nahelegen. In ihrer Forschung hat Nora Alsdorf die subjektiven Krankheitstheorien und Therapieerwartungen von erwerbstätigen, psychisch Erkrankten empirisch erhoben, systematisiert, typisiert und im Kontext der gesellschaftlichen Entwicklungen interpretiert.
About the author
Dr. Nora Alsdorf ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Sigmund-Freud-Institut sowie Supervisorin und psychodynamischer Coach im Profit- und Non-Profitbereich.Prof. Dr. Dr. Rolf Haubl ist Gruppenlehranalytiker, Gruppenanalytischer Supervisor und Organisationsberater. Er lehrte lange Jahre Soziologie und psychoanalytische Sozialpsychologie an der Universität Frankfurt/Main und war Direktor des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt/Main.Prof. em. Dr. Christiane Schiersmann war bis 2018 Professorin für Weiterbildung und Beratung am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Heidelberg. Ihre wissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkte sind die Entwicklung und Beratung von Personen, Teams und Organisationen, Kompetenzerfassung und -entwicklung, Qualitätsmanagement und Weiterbildung.Heidi Möller, Prof. Dr. phil., Diplom-Psychologin, ist seit dreißig Jahren als Psychoanalytikerin, Organisationsberaterin, Supervisorin und Coach in unterschiedlichen Branchen tätig. Sie ist Lehrtherapeutin für Tiefenpsychologie und Gestalttherapie, Professorin für Theorie und Methodik der Beratung an der Universität Kassel, Institut für Psychologie, ebenso Leiterin zahlreicher Studiengänge, u. a. des postgradualen Studiengangs Coaching, Organisationsberatung, Supervision (COS) www.unikims/COS.Prof. Dr. Dr. Rolf Haubl ist Gruppenlehranalytiker, Gruppenanalytischer Supervisor und Organisationsberater. Er lehrte lange Jahre Soziologie und psychoanalytische Sozialpsychologie an der Universität Frankfurt/Main und war Direktor des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt/Main.Prof. Dr. rer. nat. habil. Stefan Busse, Diplom-Psychologe, lehrt an der Hochschule Mittweida und ist dort Leiter der Zertifikatsstudiengänge »Supervision und Coaching« und »Training für Kommunikation und Lernen in Gruppen«, Direktor des Instituts für Soziale Kompetenz, Kommunikation und Wissen (KOMMIT) sowie Supervisor, Coach und Ausbilder.
Summary
Leiden ist schwer messbar – besonders, wenn es psychisch ist. Empirisch zugänglich ist hingegen die jeweilige Erklärung der Betroffenen dafür, woher das Leiden kommt und was für sie hilfreich und womöglich »heilend« sein kann. Der eine Patient möchte stabilisiert werden, um schnellstmöglich wieder zu arbeiten (»Reparatur«), der andere sucht einen Raum, um zur Ruhe zu kommen (»Erholung«). Für wieder andere Patientinnen steht im Fokus, den Lebensalltag zu bewältigen (»Krankheitseinsicht«), oder sie sind eher bemüht, sich aktiv mit der eigenen Person zu konfrontieren (»Selbstfindung«). Eines gilt dabei in allen Fällen: So unterschiedlich die individuellen Erwartungen der Patientinnen und Patienten an die psychosomatische Klinik im Kontext subjektiver Krankheitstheorien sind, so verschieden sind die therapeutischen Strategien und Herangehensweisen, die sie nahelegen. In ihrer Forschung hat Nora Alsdorf die subjektiven Krankheitstheorien und Therapieerwartungen von erwerbstätigen, psychisch Erkrankten empirisch erhoben, systematisiert, typisiert und im Kontext der gesellschaftlichen Entwicklungen interpretiert.
Foreword
Wie definieren psychisch belastete Erwerbstätige die Ursache für ihr Leiden? Welche individuellen Hoffnungen verbinden sie mit einer Therapie und wie wirken sich diese auf den Behandlungsverlauf und die Rückkehr in den Alltag aus?