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Lotti Latrous lebte zusammen mit ihrer Familie in der Elfenbeinküste, als das Aids-Virus in aller Welt, vor allem aber in Schwarzafrika Millionen von Toten forderte. Aziz, ihr Mann, arbeitete damals für einen Schweizer Großkonzern, die drei Kinder waren in der Schule, und Lotti tat, was sie tun musste: jenen helfen, die am meisten unter der Krankheit litten. Den Ärmsten der Armen. Zusammen mit ihrem Mann eröffnete sie in Adjouffou, einem Slum der Wirtschaftsmetropole Abidjan, ein Ambulatorium und holte die Kranken eigenhändig aus ihren armseligen Hütten. Sie kam tausendfach zu spät. Aber zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - die meisten von ihnen waren selber HIV-infiziert - konnte sie auch viele Leben retten. Nicht lange, da kamen erst ein Sterbespital und etwas später ein Waisenhaus hinzu. In regelmäßigen Abständen besuchte Lotti ihre Familie, die inzwischen in Kairo lebte. Ihr schlechtes Gewissen, dass sie in Abidjan blieb und sich um "fremde" statt um die eigenen Kinder kümmerte, plagte sie Tag und Nacht. Dass die Familie heute noch intakt ist, empfindet sie als das größte Geschenk. Ebenfalls ein Geschenk ist, dass sie - nach einer persönlichen Krise - den Weg zurück in ihr Hilfswerk fand und sich dieses so entwickelte, wie sie es sich in ihren kühnsten Träumen nicht ausgemalt hätte. Sie ist absolut überzeugt: "Auch wenn wir vieles oft nicht verstehen, am Ende ergibt alles einen Sinn."
About the author
Lotti Latrous, geb. 1953 in Dielsdorf, gründete in den Elendsvierteln von Abidjan ein Ambulatorium. Kaum war es eingeweiht, wurde ihr Mann von seinem damaligen Arbeitgeber nach Kairo versetzt, und Lotti musste eine Entscheidung treffen, die ihr schier unerträglichen Kummer bereitete. Sie ließ die Familie allein ziehen und blieb. In den Jahren 2003, 2004 und 2007 erschienen drei Bücher über sie. Dass jetzt ein viertes Buch vorliegt, ist dem Umstand zu verdanken, dass sich Lotti Latrous von Gabriella Baumann-von Arx, der Autorin der drei ersten Bücher, überzeugen ließ, dass es an der Zeit wäre, nun selbst ein Buch zu schreiben. Um Rückschau zu halten, Rückschau auf ein Leben, das die Schweizerin des Jahres 2004 egoistisch nennt – andere würden sagen, es war selbstlos.
Summary
Lotti Latrous lebte zusammen mit ihrer Familie in der Elfenbeinküste, als das Aids-Virus in aller Welt, vor allem aber in Schwarzafrika Millionen von Toten forderte. Aziz, ihr Mann, arbeitete damals für einen Schweizer Großkonzern, die drei Kinder waren in der Schule, und Lotti tat, was sie tun musste: jenen helfen, die am meisten unter der Krankheit litten. Den Ärmsten der Armen. Zusammen mit ihrem Mann eröffnete sie in Adjouffou, einem Slum der Wirtschaftsmetropole Abidjan, ein Ambulatorium und holte die Kranken eigenhändig aus ihren armseligen Hütten. Sie kam tausendfach zu spät. Aber zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – die meisten von ihnen waren selber HIV-infiziert – konnte sie auch viele Leben retten. Nicht lange, da kamen erst ein Sterbespital und etwas später ein Waisenhaus hinzu. In regelmäßigen Abständen besuchte Lotti ihre Familie, die inzwischen in Kairo lebte. Ihr schlechtes Gewissen, dass sie in Abidjan blieb und sich um »fremde« statt um die eigenen Kinder kümmerte, plagte sie Tag und Nacht. Dass die Familie heute noch intakt ist, empfindet sie als das größte Geschenk. Ebenfalls ein Geschenk ist, dass sie – nach einer persönlichen Krise – den Weg zurück in ihr Hilfswerk fand und sich dieses so entwickelte, wie sie es sich in ihren kühnsten Träumen nicht ausgemalt hätte. Sie ist absolut überzeugt: »Auch wenn wir vieles oft nicht verstehen, am Ende ergibt alles einen Sinn.«