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Mehrsprachigkeit gehört heute unbestreitbar zum Alltag in der Frühpädagogik. Dennoch ist Sprachbildung, die als Voraussetzung für Bildungserfolg gilt, häufig auf die Förderung schulreifer Deutschkenntnisse beschränkt. Über die Tiefendimensionen von Mehrsprachigkeit - gerade aus Sicht der Eltern - ist indes wenig bekannt. Janne Braband rekonstruiert die subjektiven Theorien von Eltern und Kitafachkräften über mehrsprachiges Aufwachsen in einem qualitativen Forschungsdesign. Die Ergebnisse beleuchten u.a. die Wirkmächtigkeit migrationsgesellschaftlicher Ordnungen und geben Anhaltspunkte für einen Umgang mit sprachlicher Vielfalt jenseits einer Defizitperspektive.
About the author
Janne Braband (Dr.) ist Erziehungswissenschaftlerin und war wissenschaftliche Mitarbeiterin im Teilprojekt »Religiös codierte Differenzkonstruktionen im Religionsunterricht« an der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg.
Summary
Mehrsprachigkeit gehört heute unbestreitbar zum Alltag in der Frühpädagogik. Dennoch ist Sprachbildung, die als Voraussetzung für Bildungserfolg gilt, häufig auf die Förderung schulreifer Deutschkenntnisse beschränkt. Über die Tiefendimensionen von Mehrsprachigkeit – gerade aus Sicht der Eltern – ist indes wenig bekannt. Janne Braband rekonstruiert die subjektiven Theorien von Eltern und Kitafachkräften über mehrsprachiges Aufwachsen in einem qualitativen Forschungsdesign. Die Ergebnisse beleuchten u.a. die Wirkmächtigkeit migrationsgesellschaftlicher Ordnungen und geben Anhaltspunkte für einen Umgang mit sprachlicher Vielfalt jenseits einer Defizitperspektive.
Report
»Die Lektüre lohnt schon allein für die konzentrierte Wiedergabe und kritischen Lesart des migrationswissenschaftlichen und sprachwissenschaftlichen Forschungsstands, doch den eigentlichen Gewinn zieht die Leser:in aus der Rückbindung der empirischen Ergebnisse daran. Sie besitzen ein hohes Potenzial für die Aus- und Fortbildung von pädagogischen Fachkräften in der sprachlichen Erziehung von Kindern in der mehrsprachigen Welt.«
Ursula Neumann, Zeitschrift für erziehungswissschaftliche Migrationsforschung, 1/2 (2022) 20220101