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Lütten Klein - Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft

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Steffen Mau wächst in den siebziger Jahren im Rostocker Neubauviertel Lütten Klein auf. Als die Mauer fällt, ist er bei der NVA, nach der Wende studiert er, wird schließlich Professor. Währenddessen kämpft seine Heimat mit den Schattenseiten der Wiedervereinigung: Statt blühender Landschaften prägen verrostende Industrieruinen die Szenerie. Mit der neuen Freiheit und dem Massenkonsum kommen Erfahrungen sozialer Deklassierung.
30 Jahre nach 1989 zieht Mau mit dem ebenso scharfen wie empathischen Blick eines Lütten Kleiner Soziologen Bilanz. Er spricht mit Weggezogenen und Dagebliebenen, er schaut zurück auf das Leben in einem Staat, den es nicht mehr gibt. Wie veränderte sich die Sozialstruktur, wie die Mentalitäten? Was sind die Ursachen für Unzufriedenheit und politische Entfremdung in den neuen Ländern? Wie wurde aus der Stadt, in der er gemeinsam mit Kindern aller Schichten seine Jugend verbrachte, ein Ort sozialer Spaltung? Viele der Spannungen, so sein Fazit, die sich in Ostdeutschland beobachten lassen, haben ihren Ursprung in der DDR-Zeit. Doch wurden sie durch die Transformation nicht aufgehoben. Vielmehr verschärften sie sich zu gesellschaftlichen Frakturen, die unser Land bis heute prägen.

List of contents

Einleitung
I. Leben in der DDR
Neubau
Die Wohnungsfrage
Sozialistische Lebensweise
Zusammenwohnen
Soziale Nivellierung und blockierte Mobilität
Gesellschaft der Gleichen oder sozialistische Ständegesellschaft?
Hofierung der Arbeiterklasse
Brechung des Bildungsprivilegs?
Fallen der Status(re)produktion
Mobilitätsblockaden
Lebensführung und kulturelle Praktiken
Land der kleinen Leute
Straßenbilder
Sich einrichten
Begünstigungspolitik und Tauschwirtschaft
Lokale Jugendkultur
Familie, Privatheit, Erziehung
Familienbande und die »Emanzipation von oben«
Kinder, Kinder
Private Nischen
Der Einzelne und das Kollektiv
Disziplinierung
Einschluss nach innen, Abschottung nach außen
Rübermachen
Isolation von Feind und Freund
DDR Deutsche
Ungeliebte Gäste der DDR
Sozialistische Fremdenfeinde
Die formierte Gesellschaft
Überwachte kleine Freiheiten
Mitglieder der Organisation DDR
Sozialistischer Klientelismus
II. Transformationen
Zusammenbruch und Übergang
Endlichkeit einer Gesellschaftsform
Zerfallserscheinungen
Ausgebremste Demokratisierung
Interregnum
Blaupause West
Übernahmepolitik
Modernisierungsdruck
Habituelle und kulturelle Akkommodation
Das nationale Projekt
Vermarktlichung
Kommodifizierung der Werktätigen
Zonation und Differenzierung
Politische Ökonomie der Unsicherheit
Unterschichtung, Überschichtung
Statusbezogene Deklassierung
Aufstieg für alle?
Gesellschaft der Habenichtse
Transfereliten
Demografischer Umbruch
Vereinigungsschock
Schrumpfgesellschaft
Männerüberschuss
Mentale Lagerungen
Generationenfolge
Soziokulturelle Entwertungen
Vexierbilder von Identität und Herkunft
Ostdeutsche als Migranten?
Sozialer Sinn der Ostdeutschen?
Bruchzonen
Verwilderung des sozialen Konflikts
Klasse versus Kultur?
Offene Rechnungen
Die politische Kapitalisierung der Deklassierung
Hausbesuch
Gesellschaftliche Frakturen

About the author

Steffen Mau, geboren 1968, ist Professor für Makrosoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2021 erhielt er den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Seine Bücher Ungleich Vereint. Warum der Osten anders bleibt(2024) sowie die gemeinsam mit Thomas Lux und Linus Westheuser verfasste Studie Triggerpunkte. Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft(2023) standen monatelang auf der Sachbuch-Bestenliste und auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste. Für Ungleich Vereint erhielt er außerdem den Bayrischen Buchpreis 2024 und stand auf der Shortlist für den Sachbuchpreis des Norddeutschen Rundfunks.

Summary

Steffen Mau wächst in den siebziger Jahren im Rostocker Neubauviertel Lütten Klein auf. Als die Mauer fällt, ist er bei der NVA, nach der Wende studiert er, wird schließlich Professor. Währenddessen kämpft seine Heimat mit den Schattenseiten der Wiedervereinigung: Statt blühender Landschaften prägen verrostende Industrieruinen die Szenerie. Mit der neuen Freiheit und dem Massenkonsum kommen Erfahrungen sozialer Deklassierung.
30 Jahre nach 1989 zieht Mau mit dem ebenso scharfen wie empathischen Blick eines Lütten Kleiner Soziologen Bilanz. Er spricht mit Weggezogenen und Dagebliebenen, er schaut zurück auf das Leben in einem Staat, den es nicht mehr gibt. Wie veränderte sich die Sozialstruktur, wie die Mentalitäten? Was sind die Ursachen für Unzufriedenheit und politische Entfremdung in den neuen Ländern? Wie wurde aus der Stadt, in der er gemeinsam mit Kindern aller Schichten seine Jugend verbrachte, ein Ort sozialer Spaltung? Viele der Spannungen, so sein Fazit, die sich in Ostdeutschland beobachten lassen, haben ihren Ursprung in der DDR-Zeit. Doch wurden sie durch die Transformation nicht aufgehoben. Vielmehr verschärften sie sich zu gesellschaftlichen Frakturen, die unser Land bis heute prägen.

Additional text

»Wie eine Geschichte aus zwei Ländern. ... Das Fazit dieses überaus bemerkenswerten und zudem gut lesbaren Buches: Viele Spannungen, die sich in Ostdeutschland beobachten lassen, haben ihren Ursprung in der DDR-Zeit.«

Report

»Steffen Maus Studie über das DDR-Wohnviertel Lütten Klein steckt voll anregender Provokationen.« Frank Pergande Frankfurter Allgemeine Zeitung 20191008

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