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Lokale Agendaprozesse in Deutschland scheinen alle vor derselben Frage zu stehen: Wie werden die Bürgerinnen und Bürger sinnvoll an der Erstellung einer Lokalen Agenda 21 beteiligt? Gegenwärtig wird in der hiesigen Agendaszene hauptsächlich das Vorgehen in den deutschen Vorreiterstädten diskutiert, man analysiert die Ressourcenfrage, vergleicht die Initiatoren, bewundert das Engagement und spürt doch eine gewisse Ratlosigkeit bei den Akteuren. Viele Kommunen setzen nämlich ihre gesamten Kapazitäten in den Aufbau von Gremien, Arbeitskreisen und Beiräten, es wird beantragt und verwaltet, wo es doch eigentlich um einen "Konsultationsprozess" mit den Bürgerinnen und Bürgern gehen sollte. Und genau darin liegt das Neue und Innovative der Agenda 21; in der Erkenntnis, daß das Verhalten der Menschen sich nur ändert, wenn sie an der Erstellung der Leitbilder und Maßnahmenkataloge für eine nachhaltige Entwicklung beteiligt werden: Nachhaltigkeit durch Partizip ation.
Die Autoren in diesem Buch sind Agendaakteure aus Bayreuth, die sich intensiv mit der Frage auseinandergesetzt haben, wie Bürgerbeteiligung im Agendaprozess effektiv gestaltet werden könnte. Gerade die Vielfalt der Beiträge, von der detaillierten Beispielsammlung bis hin zur theoretischen Durchdringung, ermöglicht dem Leser eine abwechslungsreiche Einarbeitung in die konkreten Fragen, wie man zum Beispiel Kinder und Jugendliche in den Agendaprozess einbeziehen kann, eine frauengerechte Partizipation herbeiführt oder einen beteiligungsorientierten Agendaprozess von unten gestaltet.
List of contents
Aus dem Inhalt:
Inhaltliche Überlegungen zur Definition von Nachhaltigkeit (Georg Müller-Christ); Agenda 21-Prozesse in Deutschland (Christiane Ploetz); Uns gehört die Zukunft!!! - Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Lokalen Agenda 21 (Claudia König); Kompetenzen nutzen, Erfahrungen umsetzen - Beteiligung von Frauen beim Erstellen einer Lokalen Agenda (Martina Gapp); Die Gestaltung eines beteiligungsorientierten Agendaprozesses (Georg Müller-Christ); Wie können BürgerInnen zur Umsetzung von Agenda 21-Projekten motiviert werden? - Zur Notwendigkeit kommunikativer Strategien in Agendaprozessen (Frank Obermaier); Management von Bürgerbeteiligungen (Michael Hülsmann).