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Arbeit aus, alles aus. So empfinden viele, die Arbeitslosigkeit aus der Bahn geworfen hat. Sie können die allmonatlich verkündeten Zahlen der Arbeitslosen und deren Kommentierung nicht mehr hören. Seit längerem verbreitet sich das Gefühl, dass dem Problem keiner mehr Herr wird. Eigentlich ist es nur noch der Wunsch, es möge anders sein, der von den Politikern verlangt, sie mögen endlich für Arbeitsplätze sorgen. Der Glaube, dass sie das können, ist weitgehend verloren gegangen. Zu viele Rezepte wurden verkündet, geholfen haben sie jedoch nichts. Was also ist zu tun? Einfache Antworten gibt es nicht. Aber ein paar Fragen müssen neu gestellt werden, und das jetzt und nicht nur von Experten. Denn die Lösung kommt nicht von oben, sie muss von unten wachsen, denn sie hat viel zu tun mit der Veränderung von Mentalitäten und Lebensstilen.
Der engagierte Christ Reinhard Höppner, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt in den Jahren 1994 - 2002, stellt diese Fragen. Es geht ihm um politische Konsequenzen für die praktische Politik der nächsten Jahre. Der gesunde Menschenverstand sagt, dass das klassische Arbeitsvolumen künftig eher abnehmen wird. Die Menschen müssen sich darauf einrichten, mit hoher Arbeitslosigkeit im Sinne des Fehlens von bezahlter Arbeit zu leben. Gute Politik muss sich fragen, wie eine menschengerechte Gesellschaft unter solchen Rahmenbedingungen aussehen könnte. Nicht von scheinbaren ökonomischen Erfordernissen, sondern vom Menschen her muss gedacht werden. Das Buch widmet sich daher im ersten Teil den Problemen der Menschen und ihren Bedürfnissen. Im Folgenden werden die ökonomischen Rahmenbedingungen in den Blick genommen, um schließlich politische Schlussfolgerungen zu ziehen und die Auswirkungen der veränderten Arbeitsgesellschaft auf die Lebensbedingungen der Menschen zu betrachten.