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Herrschte lange Konsens über die Einbindung von Nationalstaaten in transnationale Gemeinwesen wie die Europäische Union, geriet diese Ansicht zuletzt unter Druck: Brüssel sei zu weit weg, die Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten hätten kaum Einfluss - »Take back control« lautete das Motto der Brexiteers.
Angesichts dieser Konstellation sichtet Dirk Jörke - von Aristoteles bis Jürgen Habermas - Argumente und Befunde zum Zusammenhang zwischen der Größe und der demokratischen Qualität von Staaten. Ausgehend von einer republikanischen Position, bei der die Gleichheit und die Partizipation der Bürgerinnen im Mittelpunkt stehen, plädiert er in seinem so wichtigen wie kontroversen Beitrag für eine räumliche Begrenzung der Demokratie und den Umbau der EU zu einer Konföderation.
About the author
Dirk Jörke, geboren 1971, ist Professor für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Technischen Universität Darmstadt. Er war u. a. Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Summary
Herrschte lange Konsens über die Einbindung von Nationalstaaten in transnationale Gemeinwesen wie die Europäische Union, geriet diese Ansicht zuletzt unter Druck: Brüssel sei zu weit weg, die Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten hätten kaum Einfluss – »Take back control« lautete das Motto der Brexiteers.
Angesichts dieser Konstellation sichtet Dirk Jörke – von Aristoteles bis Jürgen Habermas – Argumente und Befunde zum Zusammenhang zwischen der Größe und der demokratischen Qualität von Staaten. Ausgehend von einer republikanischen Position, bei der die Gleichheit und die Partizipation der Bürgerinnen im Mittelpunkt stehen, plädiert er in seinem so wichtigen wie kontroversen Beitrag für eine räumliche Begrenzung der Demokratie und den Umbau der EU zu einer Konföderation.
Additional text
»Das Buch führt exemplarisch vor, auf welche Weise Politische Theorie und Ideengeschichte zu einer konstruktiven Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit beitragen können: Eine klare These, die die praktische Undurchführbarkeit effektiver, auf kollektiver Partizipation und Selbstbestimmung beruhender Formen von Demokratie in räumlich und demografisch überdimensionierten politischen Herrschaftsverbünden behauptet, wird von ihm im Wechselspiel von ideengeschichtlichen Einsichten, politiktheoretischen Argumenten und aktuellen empirischen Erkenntnissen anschaulich entfaltet und plausibel begründet.«
Report
» ... es gelingt [Jörke] ebenso überzeugend wie unterhaltsam, die Schwachstellen der EU zu finden und zu analysieren. Besonders wirkungsvoll ist, dass er beide Seiten ausführlich betrachtet: die EU-Skeptiker und ihre Ängste, aber auch die EU-Unterstützer und ihren Traum von einer Vertiefung der Union. Eine starke Grundlage für die Debatte über die Zukunft der EU- und der Nationalstaaten.« Berthold Merkle Neue Zürcher Zeitung 20190926