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"Eines der herrlichsten Bücher Chinas" nannte es Hermann Hesse. Deren Autor war für ihn ein "Meister des Gleichnisses". Dieses Buch, aus dem viele der Bilder und Weisheiten in den Kanon menschheitlicher Weisheit eingegangen sind, hat viele Generationen chinesischer Gelehrter wegen seiner Schönheit begeistert. Sie waren von der kreativen, paradoxen Weisheit und literarischen Qualität des Textes beeindruckt - bis zu einem Kaiser, der sagte, keine Frau könne so schön sein wie dieser Text. Die vorliegende Ausgabe bringt einen Meister des Ostens nahe, der zu den ganz Großen der Weltliteratur und Weltphilosophie gehört. Während es im Englischen und Französischen schon ein Dutzend Übersetzungen gibt, haben wir in Deutsch noch keine, die wissenschaftlich seriös ist und literarischen Ansprüchen genügt. Die vorliegende Anthologie bietet in einem spannenden Ausschnitt aus dem Gesamtwerk dem Leser eine Auswahl philologisch fundierter Übersetzungen mit kompetenter Hintergrundinformation und Verständnishilfe. Zum Vorschein kommt ein Text, der gewohnte Denkweisen auf den Kopf stellt. Gerade darin liegt auch seine Aktualität heute: das Nicht-Meßbare, das Un-Nütze als eigentliche Garanten wahren Lebens ins Bewußtsein zu rücken. Wieder und wieder betont der Autor, daß ein Bewußtsein, das alles von vorne bis hinten durchplant, absurd erscheint - weil es gegen die Gesetze des Lebens verstößt. Es geht um das Eigene - das auch im Bild von den Schuhen zum Ausdruck kommt - jedem Menschen passen eben nur die eigenen Schuhe. Der Kerngedanke ist: das Leben so anzunehmen, wie es ist, "dem zu folgen, was ist". Henrik Jäger läßt in seiner Übersetzung die philosophische und religiöse Tiefe und den spezifischen Humor, den Sinn für das Groteske und das befreiende Lachen gleichermaßen aufblitzen.
