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Wir leben in einer vollkommen durchkonstruierten Welt und sind unfähig, lebendig, mitfühlend und empathisch die Wirklichkeit wahrzunehmen. Anlass für eine Fundamentalkritik an unserer Zivilisation durch den bedeutenden Psychoanalytiker und Gesellschaftskritiker Arno Gruen.
Unser Bewusstsein und unsere Wirklichkeit sind beherrscht von Krisen, Hass, Exzessen und Gewalt bis hin zur Verachtung des Menschlichen. Wissenschaftliche Erkenntnisse, Technik und Informatik beeinflussen, beaufsichtigen, befehlen uns: Das abstrakte Bewusstsein entfremdet uns unaufhaltsam dem Leben. Das Empfinden für die Wirklichkeit und das Mitgefühl für andere Menschen werden zunehmend durch ein unnatürliches und nicht mehr menschliches Bewusstsein abgewertet und unterdrückt. So nehmen wir den Ursprung unseres selbstzerstörerischen Tuns nicht mehr wahr. Das empathische Bewusstsein würde es uns ermöglichen, den Weg des Lebens neu zu entdecken.
About the author
Arno Gruen, geboren 1923 in Berlin, emigrierte 1936 in die USA. Nach dem Studium der Psychologie ab 1954 Leitung der psychologischen Abteilung der ersten therapeutischen Kinderklinik in Harlem. 1961 Promotion als Psychoanalytiker bei Theodor Riek. Es folgten Professuren in Neurologie und Psychologie. Seit 1958 Führung einer psychoanalytischen Privatpraxis in Zürich, wo er seither lebt und praktiziert. Zahlreiche Veröffentlichungen mit Themenschwerpunkt: plötzliche Kindstod, psychologische Ursachen für Gewalt und Fremdenhass, Voraussetzungen für Autoritätsgläubigkeit und Demokratie. Auszeichnung 2001 mit dem Geschwister-Scholl-Preis. 2010 wurde Arno Gruen mit dem Loviisa Peace Prize ausgezeichnet. Der Autor verstarb 2015.