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Über ein Viertel aller weltweit verübten Morde finden in Brasilien, Kolumbien, Venezuela und Mexiko statt. Die gemeinsamen Nenner der Gewalt sind dabei Drogenhandel, Armut und grassierende Korruption. 2017 erlebte Mexiko das blutigste Jahr seiner jüngeren Geschichte mit knapp 30.000 Morden, wobei mindestens 18.000 Morde im Zusammenhang mit dem organisierten Drogenhandel verübt wurden. Obwohl der organisierte Drogenhandel in Mexiko auf eine lange Geschichte zurückblickt, begann die Gewalt der Narcos im Land erst zur Jahrtausendwende kriegsähnliche Zustände anzunehmen, in Form von öffentlichen Schießereien mit Sturmgewehren, dem Abfeuern von Granatwerfern, Straßenblockaden, Enthauptungen und Massakern. Die heutige Macht der Narcos gründete sich einerseits im Aufstieg des profitablen Kokains als Modedroge ab den 70er Jahren, andererseits im Niedergang des autoritären Regimes im Jahr 2000. Dieses Buch soll dabei helfen zu verstehen, wie der organisierte Drogenhandel in Mexiko und Lateinamerika entstand, welche politischen Entscheidungen und gesellschaftlichen Aspekte ihn veränderten, und wie sich die heutigen brutalen Dynamiken der Drogenhandelsorganisationen charakterisieren.
About the author
Alberto Lamy studierte Geschichte, politische Bildung, Sozialkunde und Spanisch an der Universität Innsbruck, sowie an der Universidad de Extremadura. Zurzeit arbeitet er als freiberuflicher Journalist in Wien.