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Excerpt from Cäsarstudien: Nebst Einer Analyse der Strabonischen Beschreibung von Gallien und Britannien
Cäsars Kommentare sind für uns eine historische Quelle aller ersten Ranges. Deswegen werden sie auch in der Literaturgeschichte als Geschichtswerke verzeichnet. Sehr mit Unrecht, denn der Ver fasser hat sie nicht dieser Literaturgattung zugewiesen, und die Mit und Nachwelt hat sie nicht als Geschichtswerke angesehen. Das mag zunächst sonderbar klingen, aber wir werden sehen, daß es unmög lich ist, die Kommentare als Geschichtswerke im Sinne der Alten aufzufassen daß man bei einer solchen Auffassung nicht nur den Stil des Werkes, sondern auch sonst eine Reihe von Tatsachen nicht verstehen kann. Im Altertum bestimmte ja nicht der freie Wille des Schriftstellers den Stil, den er seinem Werke gehen wollte, sondern er stand unter dem Banne der Literaturgattung. Gewiß hätte Cäsar ein Geschichtswerk im Sinne der alten Theorie über seine kriegerischen Taten schreiben können. Aber dieses hätte anders aussehen müssen, als die Kommentare, die er nun einmal geschrieben hat. Er hat also mit bewußter Absicht nicht die Form des Geschichtswerkes gewählt, er hat ja auch sein Werk nicht als solches bezeichnet: ein Geschichte werk hätte den Titel historiaa haben können: 'zeitgeschichte'; aber Cäsar wollte nur über den Krieg in Gallien schreiben. Indes auch de bella Gallico eine Monographie über diesen Krieg 1) hat er nicht verfaßt; warum er auch diese Gattung gemieden hat, wird sich sofort ergeben.
Der literarische Charakter der Cäsarischen Schriften wird gekenn zeichnet durch den Titel. Freilich aus den Subskriptionen der Hand schriften läßt sich darüber etwas Sicheres nicht ohne weiteres schließen.
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