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Der Weg des Sonnenfunkens - Ein Grundlagenwerk der Spagyrik, Alchymie und Signaturenkunde

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Eine Zusammenschau naturkundlicher Überlieferungen. Vom Wesen der natürlichen Dinge, dem Wirken der fünf Elemente, der Planetenkräfte und der praktischen Anwendung eines zeitlosen Wissensschatzes in Spagyrik und Alchymie. Mit einer Einführung in die Signaturenlehre. Dieses Buch soll dem interessierten Leser zeitloses, hermetisches Denken nahebringen und dazu anregen, das "natürliche Gewebe" ganzheitlich zu betrachten. Wo möglich, wird es auch zur Vertiefung jener Themen beitragen. Dies mag dem Laien im alltäglichen Leben genauso dienlich sein wie dem Praktiker eines der zahlreichen natur- oder heilkundlichen Fachgebiete. Dabei geht es nicht um "Philosophie" und schon gar nicht um "Esoterik" im heutigen Sinne der Worte, sondern eben um einfaches Natur-begreifen. Durch Innehalten und Wahrnehmen wird die Sprache der Natur verständlich.

List of contents

Einleitung

Wege der Überlieferungen

Ursprünge
Ideogramme
Atreya; Fuxi; Mesolithikum

Die Wellen des Bartholan; Mischwesen
Cernunnos, Nemed
verschlüsselte Kunst
Abstieg der Zeitalter
Katharer
Klosterheilkunde
asiatische Traditionen
Tantras
Romas
Kafiristan
Iatrochymiker
Die Klöster Griechenlands
englische Alchymisten; arabische Schulen
Reisen
Flamel
spagyrische Essenz
Stein der Weisen

Inhalte der Überlieferungen

Tabula Smaragdina; Antiochos
Hermes Trismegistos
Texte; Geber

Einheit und Polarität

Mond
Skizze der fünf Elemente in ihrer pentagrammatischen Ordnung und der
Planetenpositionen darin; philosophische Prinzipien
Die hohe Polarität und ihr Betrachter
Wen und Tao
Licht und Schatten

Die Dreizahl
Säfte und Körperhüllen; Tri-Dosha
Die drei Prinzipien; Merkur
Sulfur; Sal
Dreieck und Goldener Schnitt

Die Fünf

Platonische Körper
Pentagramm; die fünf Entien
Die fünf Elemente
Sphärenordnung der Elemente
der natürliche Ort

Der Fluß der Zahlen

die Sieben
die sieben Planeten; Einschreibekraft
Planetenspirale
die Acht
die drei feinstofflichen Elemente; Pulsieren
die Neun
Erweiterung, Öffnung, Verwandlung

Die Zwölf und das Netz
Wyrd
Zeit
energetische Maximalzeiten; Monate; Sternzeichen
astrologische Zuordnungen; Zeitfaktor; Sammelzeiten von Heilpflanzen
Das Mühlebrettmuster
Sonnenperioden im Jahreslauf

Elementegenese

Der Begriff Mutterelement; das Herz

Das fünfte Element

Elementegenese; vom Einströmen der Idee durch den Schnittpunkt der Acht;
die Leber
Äther; Jupiter
Quintessenz; solarer und lunarer Äther
die Wanderseele Hun
Narada, Hermes/Merkur, Pesh-Hun
Die Äther-Position als Sammellinse; das Einfließen von Quintessenz und
Planetenkräften
Kontrollzyklus
die Kraft des Sauren; die zwei Kräfte in jedem
Element; der Leber-Meridian

Signaturen des Ätherelements

Gemischte Signaturen der Schafgarbe
Farben und Licht
Die jovialen Pflanzen (nach Cardilucio)
Der König
Andere Überlegungen zu diesem Thema
Die eigentliche Spitze des Pentagramms

Das Feuerelement

Herz und Sonne

Wahrnehmen und Rhythmisieren
Der mondenhafte Grund des Herzkörpers;
die Position des Mondes
Herzwerdung, Herzkörper und Herzaktivität
Löwe und Stier

Signaturen der Sonne

Das verborgene Feuer in Beifuß, Wermut und Rauten
Die Vermischung der Planetenkräfte in den Pflanzen
Die thermischen Grade
Safran, Fenchel und Angelika
Die Simplicien des Stiers und deren Korrektion

Der Abstieg der Flamme

Martiales Feuer und die Geburt des Merkur aus dem Erdelement
Sterntetraeder und gegenwirkende Feuer-Kraft das ios

Signaturen des Mars

Mars und Venus; Signatur von Blattwinkel und Wendel
Mars und Saturn
Mars und Sonne
Doldengewächse; Bibernelle
Dem Widder
Zugehörige Körperteile
Simplicien des Widders

Die Zubereitung von Mitteln mit Feuersignaturen

Johanniskraut
Paracelsischer Harzbalsam; Mastix und Cistrose
Baumöl; Terpentinöl
Andere Harz-Salben
Rautenbalsam; Speik - der Schwefel (sein Balsam und Magisterium)
Geschwefeltes Leinöl
Schwefelmilch
Ausfällen und Absüßen

Complexion und Geschmack

Eigenschaften elementarer Ausdrucksformen
Complexion von Nahrungsmitteln
Die Temperamente
Von der Notwendigkeit die Quintessenz
In die signaturkundliche Betrachtung mit einzubeziehen
Verschiedene Aspekte der Geschmackssignaturen
Übersicht der Complexionen und Geschmäcker

Andere Überlegungen zum Feuerelement 191

Die unvollständige Umsetzung der Idee
Dünndarm und Unterscheidungskraft

Das Erdelement

Saturn
Herausforderung und Transformation
Das Rad
Saturn und Mond im Alter
Saturn in den Lebensphasen
Aspekte des Erdelements
Das Schicksal des Königs
Feuer und Wasser im Erdelement
Venerisches Wasser; Heilwässer und im Wasser gelöste Substanzen
Saturn verliert seine Autorität durch Merkur
Feuer und Erde
Beeindruckbarkeit der Erde; Siegel
Das in der Erde verschlossene Licht

Verschiedene Arten von Erde

Ziegelöl und Ziegelbalsam

Kristallisation und das Erdinnern

Darstellung des Pflanzensalzes mit Zusatz von Schwefel
Das Erdelement in der Tradition der Romas

Signaturen des Erdelements

Dem Erdelement zugeordnete Organe
Pflanzen des Erdelements; Simplicien der Jungfrau
Simplicien des Steinbocks
Wurzeln
Rinde und Holz

Das Luftelement

Lunge und Atmung
Der Schatten
Die Kontrollachse Feuer-Luft; das Luftelement im Körper
Metall und Blut
Hun und Po, die Manifestationen der stofflichen Ur-Essenz
Überblick über die körperlichen Elementarfunktionen nach der taoistischen
Tradition

Signaturen des Luftelements

Merkur in der Pflanzenwelt
Zahlenwerte merkurialer Signaturen
Lilie; Liliensalbe und Susisches Salböl
Lungenpulver und Leberpflaster (nach Cardilucio)
die Simplicien des Wassermanns
Die Simplicien von Zwilling und Waage
Das Grün der Natur
Der Bärlapp
Die Höhle des Merkur
Von der Merkurialität der Blüte
Hermes der Leichtfüßige
Bewegung
Merkur fördert auch den Verdichtungsprozeß
Diamant, Graphit, Kohle
Der Stickstoff als reinster merkurialer Ausdruck in der Luft

Sal Nitri

Von Wachstum und Vermehrung des Salpeters auf unterschiedlichem Wege

Der Salpetergarten
Einige Gedanken zu diesen Arbeiten; Alcali, Acidum und Sal volatile
Salpetergewölbe
Der mineralische Crystall;
geklärter Salpeter

Einige Bemerkungen zum Merkur

Erneuerung; Schlange und Ei

Die Verbindung von Luft- und Ätherelement zum Wind

Vom Element zur Hülle

Dosha und Prinzip

Die fünf Winde

Das Wasserelement

Die Beziehungen des Wassers zu Erde und Äther
Venus-, Merkur- und Mond-Aspekte
Die nach oben treibende Kraft im Wasser
Jakobslachs und Jakobspilger
Nieren und Nierenessenz

Signaturen des Wasserelements
Venus und Mond im Pflanzenreich
Der mitsignierende Saturn; Simplicien des Krebses
Simplicien des Skorpions; Giftpflanzen
Zusammenhang zwischen angeblicher und tatsächlicher Giftigkeit
Composition, Korrektion
Die Mistel

Wasser in der spagyrischen Arbeit

Wasserqualität; Destillation; Sammelgefäße für Regenwasser
Der Archäus des Wassers; Phasen der Kochung und Destillation, und die
daraus resultierenden Wasserqualitäten
Arten des Wassers

Wasser und Erde

Magen, Milz und Lunge
Die fünf Arten von Schleim
Schleimansammlungen
Alchymistische Arbeiten mit Wasser
Achsen, Hüllen und die Planetenspirale

Der Hofnarr des Königs

Merkur und Jupiter
Die Königskerze
Andere Pflanzen der Luft-Äther-Achse

Die Spiegelung des Sonnenfunkens

Zusammenfassende Gedanken; Ouroboros
Die erste Verbindung von Feuer und Wasser
Der Perikard-Meridian

Vermischungen von Feuer und Wasser

Die mit Feuer vermischten Wässer (Öl, Honig, Wein und Pflanzensäfte)
Die Rose
Die fünf Aspekte der Feuer-Wasser-Achse
Galle
Mensch und Pflanze

Der Hase, das Ei und Merkur

Der Vollmondhase
Das Ei
Die Teile des Eies und deren Entsprechungen
Zu den Naturkräften
Die Konjunktion von Sonne und Mond;
das Bi; das Werden des Pan Ku in der taoistischen Alchymie

Praxis

Die spagyrische Essenz

Sulfur
Merkur-Prinzip; Gärung
Sal-Prinzip

Alchymistisches Laborgerät

Kolben; Kühlung
Mazeration

Die Destillation

Das Verfahren der Destillation zur Scheidung und Reinigung
Die Bäder
Kühlung

Die Darstellung des fixen Salzes

Verschiedene Aschen
Salia fixa Vegetabilium auf das schönste zu bereiten
Elixir mit dem Sal der Granatapfelkerne
Auslaugen des Salzes; die Scheidung im Erdelement

Coagulation, Circulation, Dynamisation

verschiedene Methoden
Von der Verdünnung zur Composition; Medizinpferde;
Spagyrik und Homöopathie
Potenzierungsintervalle; die Fibonacci-Reihe
Gedanken zur Position der spagyrischen Essenz; die Alchymie als
Grundpfeiler der Heilkunst
Kriterien der spagyrischen Essenz

Elixirität des Alkohols; das alkoholische Menstruum
Weingeist und Sal;
Weinstein
Das fünfte Wesen (bei Thurneisser)
Die Quintessenz aus Zitwerwurz und Kampfer

Die Quintessenz

Vera Quinta Essentia Rosarum, Putrefaction
Eine Methode den Clissus oder Pflanzenstein zu bereiten
Das unauflöslich verbindende Band
Von der Präparation der Angelikawurzel
Menstruum, Elixir, Circulatum;
Das Elixir Proprietatis des Paracelsus; die Quintessenz aus Harzen und Hölzern
Auf eine andere Art als allen Vegetabilibus ihre Quintam Essentiam zu
bereiten
Die eigentliche Quintessenz ist erst das, was den gesamten Kreis durchschritten hat
Die Darstellung der Quintessenz nach Paracelsus

Die Putrefaction
Sal volatile und Merkur
Die Circulation der Natur; der Brunnen
Fäulnis und Verwesung
Die innerliche Kraft der Materie; Brüten,
Schwärzen und Neugeburt

Andere Präparationen

von den Blättern und ihrer Bereitung
Vom Lattich
Von der Destillation
des Saurampfers
Vom Cardobenedictenkraut
Von der Destillation der Brunnenkresse
Von der Destillation des Wermuths

Das spagyrische Produkt als Kunstwerk

Reduziertes Arbeitsgerät
Der Grad des Gelingens; die Einstellung zur Arbeit
Der Zeitfaktor; Beispiele aus dem Geiste Jovis von Cardilucio; Farben
in der Pflanzenarbeit
Joviale Signaturen
Der Widerthon und die fünf
Haarkräuter
Um den Hals getragen
Sirupe
Das Elixir Subtilitatis des Paracelsus
Die Quintessenz aus den Aromatibus zu ziehen
Olivenöl; Honig

Das Mineralreich

Vom Sinn Minerale spagyrisch aufzuschließen; die Präparation des Granats

Die Darstellung der Edelsteinessenzen

Auswahl, Reinigung und Heilung der Steine
Zermürben und Pulverisieren
Calcinieren und Extrahieren
Calcinationszusätze und deren Effekte
Calcination mit Zusatz am Beispiel des Bergkristalls
Calcination oder Kochung im versiegelten Tiegel; diese Calcination am
Beispiel des Granats
Ausziehen der Essenz; Farbe der Lösung
Das Magisterium der Edelsteine
Das Magisterium aus den Gemmen (nach Paracelsus); Von dem Felsen-
Crystall; Die Tinctur von den Crystallen; Das Magisterium von den
Crystallen (nach Glaser)
Edelsteinöle; Muschelschalen, Schneckenhäuser, Perlmutt, Perlen und Korallen
Die subtilen Pulver Pishti und Bhasma
Die Reinigung vor dem Sterben (Shodana)

Andere Arbeiten

Salz, Magisterium und Tinctur der Korallen (nach Glaser)
Andere Wege die Korallen aufzuschließen
Destillation des Bernsteins

Der Türkis

Signatur und Wirkart von Mineralien und Metallen
Das weite Wirkspektrum
verschiedene Zuordnungen
Kristallformen und platonische Körper; vom Ernten der Steine

Der Essig als Lösungsmittel im Mineralreich

Säure und Alkohol
Zusammenfassende Gedanken zum Wesen Merkurs

Essigbereitung

Gärung und Säuerung
Die Destillation des Essigs
Das Schärfen des Essigs
Essigarten; Mischungen und schärfende Zusätze
Apfel und Wein
Holzessig

Andere Menstrua

Bereitung des gemeinen Salzes in ein Menstruum
Bereitung eines solvierenden Menstrui oder Spiritus aus dem Salpeter
Vitriol
Bereitung des gemeinen Vitriols in ein Menstruum
Gebrauch der obgedachten Menstrual- oder Solvir-Wässer

Die Metalle

Gold
Der Sulphur des Goldes und andere güldische und mit solarischer Farbe
gezierte Sulphura
Der philosophische Merkur bei Toeltius; ?noch ein anderer solarischer Sulphur
Silber
Silber und Blei; Abtreiben
die saphirische Tinctur des Sulphurs und des Lazursteins
Kupfer
Grünspan; gebranntes Kupfer
Eisen; Bhasma aus Rost; Der grüne süße Vitriol aus Eisen und Stahl
Hämatit; Die edle Tinctur des Blutsteins
Zinn; Quecksilber; Blei
Spiritus Saturni; Bleiweiß

Nachwort (Die Geschichte von König Puranjana)

Literaturhinweise

Index

Index der Pflanzen und Mineralien

Summary

Eine Zusammenschau naturkundlicher Überlieferungen. Vom Wesen der natürlichen Dinge, dem Wirken der fünf Elemente, der Planetenkräfte und der praktischen Anwendung eines zeitlosen Wissensschatzes in Spagyrik und Alchymie. Mit einer Einführung in die Signaturenlehre. Dieses Buch soll dem interessierten Leser zeitloses, hermetisches Denken nahebringen und dazu anregen, das "natürliche Gewebe" ganzheitlich zu betrachten. Wo möglich, wird es auch zur Vertiefung jener Themen beitragen. Dies mag dem Laien im alltäglichen Leben genauso dienlich sein wie dem Praktiker eines der zahlreichen natur- oder heilkundlichen Fachgebiete. Dabei geht es nicht um "Philosophie" und schon gar nicht um "Esoterik" im heutigen Sinne der Worte, sondern eben um einfaches Natur-begreifen. Durch Innehalten und Wahrnehmen wird die Sprache der Natur verständlich.

Foreword

Das was der Mensch alltäglich übt, in großer Kunst und kleiner Geste, der Ausdruck, ist an sich schon Teil seines Wesens. Ein langer Blick nur kann eine noch viel längere Geschichte erzählen, ein Zeichen mit der Hand über Leben und Tod entscheiden. Der Raum, vom Menschen bewohnt, spricht seine Sprache, die Art des Menschen offenbart die Entfaltung des Geistes in der Natur.
Ähnlich drückt sich die Pflanze aus, nur träumerisch und unbewußt. Still erzählt der Blick ihrer Blüte, ihr Standort ist der Raum, den sie bewohnt, und ihr Wachsen gibt Zeichen denen, die es bemerken.
Wenn der Mensch auf die Pflanze trifft, dann hält er inne, um ihre Sprache zu verstehen. Er läßt ihr Bild wiederklingen in seinem Innern und beginnt sich zu erinnern. Und je mehr er fähig wird sich zu erinnern an das große Einssein aller Geschöpfe, desto klarer spricht die Pflanze zu ihm vom Geheimnis der Freude, ein Teil des großen Kunstwerkes zu sein, ein Teil des Erdenkörpers und damit auch ein Teil des Menschenkörpers.
Als vor vielen Millionen Jahren die ersten Pflanzen das Urmeer verließen, da war es ihre Idee, sich der Menschenwelt hilfreich zu nähern. Diesen ersten Schritt taten die Bärlappe, heraus aus dem nassen Element, besiedelten die felsigen Kontinente und formten riesenhafte Wälder. Zwischen der durchfeuchteten Erde und dem, subtile Feuchte bergenden Luftraum begann sich das Wasserelement auszudrücken durch eine Vielfalt von Formen und Gestalten, zuerst als Flechten, Moose, Farne, und schließlich in den Gräsern, Blütenpflanzen und fruchtschweren Bäumen.
Wie nun die erstarrte Erdkruste durch die Formen und Gestalten gelockert und geöffnet wurde, da konnte sich auch der Mensch, der zuvor als Geistwesen seinen künftigen Aufenthalt besuchte, nun endlich seiner physischen Verkörperung nähern und Schritt für Schritt sich mit dem Erdhaften verbinden.
Stets folgen auf die Prozesse der Verdichtung solche der Auflösung, damals wie heute, in entsprechender Weise, den Wellen des Meeres gleich, in kurzen Phasen, größeren Zyklen oder epochalen Atemzügen, und so lebte sich das menschliche Wesen in den Erdenkörper hinein. Unvorstellbare Zeiträume - Kulturen hervorbringend und verschlingend, davon die Mythen der Völker erzählen, von den Freuden der sonnigen Hyperboreis, von der Sehnsucht der Lemuren und den grausamen Herrschern Atlantis - wurden von Phasen großen Wandels, oft katastrophaler- Veränderungen unterbrochen.
- Um dem Nachklang des heute so geläufigen Wortes Katastrophe seine Bitterkeit zu nehmen, sei auf seinen Ursprung in der griechischen Tragödie hingewiesen, wo es einfach Umwendung bedeutet.

In den großen Traditionen werden die vier Erdzeitalter beschrieben, welche sich zyklisch, vergleichbar den Jahreszeiten, im Laufe der Jahrtausende wiederholen. So bezeichnet man das letzte, den Winter, als das Dunkle oder Eiserne Zeitalter, das Kali-Yuga der Veden, welches den ungefähren Zeitabschnitt von der ersten bis zur zweiten Jahrtausendwende beherrschte, während es sich lange vorher schon im Weltgeschehen vorbereitete. Dem Kupfernen Zeitalter, dem Herbst, entspricht etwa das, was wir heute Antike nennen, dem Silbernen, dem Sommer, die spätere atlantische Epoche oder die Jungsteinzeit, und der Zustand des Goldenen Zeitalters, des Frühlings, entzieht sich fast vollständig unseren Ahnungen und Erinnerungen. Er kann vielleicht auf hunderttausend Jahre zurückdatiert werden.
Was das jetzige Goldene Zeitalter, in welches die Menschheit seit einigen Jahrzehnten eintritt, bringen wird, werden wir, nachdem die Wirren der Übergangsphase - des Umwendens - abgeklungen sind, zum Teil noch erleben.
Die Zeit selbst enthüllt während solch langer Epochen ihre relative Qualität. Sie entpuppt sich, bei genauerem Betrachten, als eine an die Materie gebundene Energieform, vergleichbar der Elektrizität und all den anderen uns bekannten Energieformen, nur sehr viel subtiler und mächtiger, aber dennoch relativ und veränderlich.
In einem goldenen Zeitalter vergeht sie fast gar nicht, beschleunigt dann langsam im silbernen, noch mehr im kupfernen, und dann nimmt sie während des kurzen eisernen Zeitalters dermaßen an Geschwindigkeit, oder besser an Dichte zu, daß sie sich an dessen Ende gewissermaßen selbst einholt und überschlägt, was stets zu großen Auflösungsprozessen (skr: Pralaya), gigantischen Umwälzungen oder Bewußtseinssprüngen im Menschen führt. Der Reigen der Zeitalter im Laufe von Millionen von Jahren hängt unmittelbar mit der Entwicklung des Menschen, der Erde und des Kosmos zusammen. Von Anfang an war der Mensch damit befaßt, die Erde zu bewohnen, als Gast, und sich von ihr zu lösen zu seiner Zeit. Und damit lebte er sich auch hinein in den erdhaft stofflichen Körper, und durch diesen hatte er zu handeln, mit den Dingen der Natur. Richtig gebraucht, förderten diese seinen Zweck, falscher Handel zog Krankheit und Leid an sich. Dieses Urwissen setzt Begreifen, Verstehen des natürlichen Wesens voraus, was wiederum Innehalten und Wahrnehmen zur Grundlage hat. Das eben führt, mit Paracelsus Worten ausgedrückt, zum rechten Umgang mit den Dingen der Natur, welcher dem Schauen im Lichte der Natur entspringt. Den Forscher und den Heilkundigen führt die Signaturenkunde zum Schauen und Begreifen, die Spagyrik zum rechten Umgang und das Verstehen zur hohen Kunst der Alchymie.

Vergebens wird man im späten Mittelalter, in der beginnenden Neuzeit die große Zeit der Alchymie suchen, die man, des umfangreichen Schrifttums halber, gerne in diese Epoche verlegen möchte. War doch schon damals, im Abendland, die Kunst nur mehr bruchstückhaft bekannt. Nur wenige Praktiker, wie Flamel, Paracelsus, Glaser oder Agricola konnten mit Kompetenz über die alchymistischen Arbeitsgänge sprechen, während die große Anzahl alchymistischer und pseudoalchymistischer Bücher, die seit der Erfindung des Buchdrucks in Umlauf gelangten, über die wahren Verhältnisse in diesen Jahrhunderten hinwegtäuscht, Während in weiten Teilen Asiens insgesamt die alten Wissenschaften noch in voller Blüte standen, waren sie in Europa schon großteils verfallen, der direkte Zugang zu ihren Tiefen und Werten verschlossen, und die späteren, neuzeitlich technologischen Errungenschaften vermochten das Trauma des Verlustes ganzheitlichen Begreifens nicht zu lindern. Etwaige Wurzeln der Alchymie verschwinden in der unauslotbaren Tiefe der Vergangenheit, bleiben aber dennoch stets lebendig, um immer wieder in verschiedenen Zeiten und Regionen der Welt, Blüten und Früchte hervorzubringen. Man kann diese Kunst des verantwortungsvollen Umgangs mit der lebendigen Natur und das Bestreben des Menschen, in ihr einen veredelnden Beitrag zu leisten, wodurch dann der heilende Aspekt hinzutritt, ohne weiteres als
Handwerk bezeichnen. Die Alchymie selbst ist kein spiritueller Weg zur Gottfindung und schon gar nicht ein System magischer Praktiken. Sie befaßt sich nicht mit dem Übernatürlichen, sondern eben mit den natürlichen Dingen. Dennoch waren solch mißverständliche Deutungen jener ältesten Naturkunde nicht nur im Europa der angehenden Neuzeit, sondern auch in anderen Gegenden der Welt, etwa bei den südindischen Siddhas oder bei den mongolischen Khanen zeitweise verbreitet. Der Grund dafür mag wohl mancherorts ein Mangel an Verstehen und Praxis gewesen sein, oft aber auch einfach der, durch Wissen Macht auszuüben. Ähnlich stellte man sich im Abendland den Alchymisten manchmal als Goldmacher vor, dessen einziges Bestreben es war, durch die Darstellung des Steins der Weisen, Reichtum, Macht und Unsterblichkeit zu erlangen. Andererseits aber trugen die Alchymisten immer wieder dazu bei, Kosmologie und Theosophie ins rechte Licht zu rücken. Neben der Erörterung jener philosophischen Gedanken, welche den Hintergrund von Heilkunst, Substanzlehre und Laborpraxis bilden, vermittelten sie den religiös indoktrinierten Menschen Gedankenwege und Wissensinhalte, welche ihnen innerhalb ihrer Strukturen erlaubten, sich an die Möglichkeit einer tatsächlich geistigen Lebensart zu erinnern. Man denke dabei nur an den Anhang zu der chymischen Werck-Schul von
Christoph Glaser oder selbstverständlich an Paracelsus.

Umgekehrt bestätigten die Mystiker, Weisen und spirituellen Adepten jeglicher Kulturkreise immer wieder die Selbstverständlichkeit der Transmutation, die Verwandlung, Veredelung und Heilung des Geistigen wie auch des Stofflichen. Sie taten dies durch einfache Bemerkungen, in Erzählungen oder Gleichnissen, wie wir sie besonders von den orientalischen und asiatischen Heiligen kennen, oder durch die laborantische Praxis ergänzende Allegorien, wie bei Böhme oder Gichtel.
Zweck der Alchymie war stets die Veredelung im Sinne von Heilung, die es in jeder Hinsicht zu erreichen galt, betreffend den Menschen in seiner Ganzheit als auch alle anderen Reiche der Natur, Tiere, Pflanzen, Minerale und Metalle, wobei gerade bei letzteren nicht die Transmutation unedler in edle Metalle das Ziel war, sondern die Transformation oder Erhöhung dessen, was wir heute als anorganisch
bezeichnen, ins Organische und damit für die Organismen Absorbierbare. Daß bei diesen Arbeitsprozessen dann dort und da eine Möglichkeit zur Transmutation am Wege lag, ist in den unzähligen Partikularwerken dokumentiert und mancher Alchymist erlangte hierin auf gleichsam spielerische Weise, nur um zu sehen ob es geht gute Ergebnisse, welche allerdings selten den Aufwand lohnten.
Agricola schreibt in seiner Chymischen Medizin (Leipzig 1638/39) einiges von solchen Stücken, die er selbst praktizierte, ohne viel Aufhebens zu machen. Er belächelt dabei die vielen Laborantes seiner Zeit, welche wohl fast alle Dinge der Erde zu solchen Zwecken durchsucht und viele Instrumente erfunden haben, ohne aber nur annähernd das zu vollbringen, was die Alten (hier etwa Geber)
in nur einem Ofen zustandebrachten. Auch im Ayurveda war die Alchymie stets ein fixer Bestandteil der Heilkunst und nicht eine daraus gelöste, eigenständige Angelegenheit, wie das manchmal im Westen der Fall ist. Dort gilt die Transmutation der Metalle keineswegs als erstrebenswertes Ziel alchymistischer Arbeiten, wenngleich die Techniken bis heute detailliert überliefert sind. Im zwanzigsten Jahrhundert scheint alleine jene größere, dokumentierte Transmutation von Bedeutung gewesen zu sein, welche durchgeführt wurde, um dem Mahatma Gandhi Gold zur Finanzierung der Unabhängigkeitsbewegung, insbesondere für den Bau von Spinnrädern und das Salzprojekt, zur Verfügung zu stellen. In diesem Fall erachteten die Kundigen jene
Anwendung hoher alchymistischer Prozesse als karmisch vertretbar.
Die Umwandlung der chemischen Elemente in Natur und Labor ist heute,
spätestens seit den Erkenntnissen aus der nanometrischen Forschung, eine bewiesene Tatsache. Was aber dann dort manchem als neue Erkenntnis scheinen mag, ist nichts anderes als eine Bestätigung der Lehren uralter Traditionen, und was jene mit ungeheurem technischen Aufwand vollbringen, bedarf nach den letzteren nur etwas Zeit. Es hat einmal eine alte Kräuterfrau gesagt: Ich hab nie ein Buch gelesen und
kaum die Schule besucht, aber ich schaue eine Pflanze an und weiß wofür sie gut ist. Wenn ich zu den Medizinleuten ferner Länder reise, dann staunen sie, daß ich die Wirkung ihrer eigenen Heilpflanzen erkennen kann, die mir doch unbekannt sein sollten. Weitab vom Aberglauben universitärer Dogmen und intellektueller Eitelkeiten breitet sich heute vor dem Menschen ein reicher Schatz lebendiger naturkundlicher Traditionen aus geographisch und historisch unterschiedlichen Kulturkreisen aus. Zusammenschauend fällt eine Gleichheit oder zumindest Ähnlichkeit im Begreifen von Mensch, Natur und Kosmos auf. Wie sollte es anders sein, wird doch Hitze und Kälte, Licht und Dunkelheit auf jeder Seite des Erdballs ähnlich empfunden.
Es ist die Erkenntnis allgemein, daß eine Polarität der Natur zugrundeliegt und aus dieser heraus sich dann die verschiedenen Entfaltungen ergeben. Die Lehre von den Säften (Wind, Feuer und Schleim), die philosophischen Prinzipien (Sulfur, Merkur und Sal), die Vierheit in der Complexion (heiß, kalt, trocken, feucht), die sich stets erneuernde Fünfheit im Reigen der Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther), die Einwirkung der Planetenkräfte auf die Körper als Einschreibe- oder Einprägekraft und schließlich Signaturen und Zeitfaktor des Zodiaks - das alles ist unmittelbares Verstehen aus der Natur, aus der Beobachtung von Ablauf und Vernetzung.

Das vorliegende Buch soll dem interessierten Leser zeitloses, hermetisches Denken nahebringen und dazu anregen, das natürliche Gewebe ganzheitlich zu betrachten. Wo möglich, wird es auch zur Vertiefung jener Themen beitragen. Dies mag dem Laien im alltäglichen Leben genauso dienlich sein wie dem Praktiker eines der zahlreichen natur- oder heilkundlichen Fachgebiete. Thermik, Elementar- und Planetenkräfte werden heute in hochwertigen, aus der lebendigen Natur begründeten Ernährungskonzepten beachtet, welche sich am
physischen und energetischen Aufbau des Körper-Geist-Kontinuums orientieren. Sie bilden auch die Grundlage des naturgemäßen Anbaus von Lebensmitteln und Heilpflanzen. Die Wiederentdeckung asiatischer Medizinsysteme für den Westen erfordert eine tiefe Auseinandersetzung mit dem System der fünf Elemente und
eine Integration der alchymistischen Themen. Mit der Signaturenkunde öffnet sich uns ein weites Gebiet, in welches viele Pfade führen - oft bedingt durch traditionelle Eigenheiten oder eine individuelle
Art der Wahrnehmung. Dieses Buch soll die Grundbausteine aufzeigen und zu weiterführendem Forschen anregen. Anhand einiger praktisch nachvollziehbarer Beispiele wird die spagyrische Arbeit im Pflanzen- und Mineralreich umrissen. Hier befinden wir uns in der Grundschule jener Kunst, die Paracelsus den Rechten Umgang mit den Dingen der Natur nennt. Dabei geht es nicht um Philosophie und schon gar nicht um Esoterik im heutigen Sinne der Worte, sondern eben um einfaches Naturbegreifen. Durch Innehalten und Wahrnehmen wird die Sprache der Natur verständlich. Manchmal stellt sich uns aber jenes uralte Wissen mit so tiefgründiger Größe dar, daß wir bloß imstande sind, seine Grenzen zu berühren. Forschergeist und Kreativität werden wachgerufen - und vor allem Freude am Dasein. Die Naturkündigung sei eine solche Wissenschaft, mittels welcher man die natürlichen Substanzen - soweit sie natürlich sind - samt ihrer Übereinstimmung
erklären und verstehen lernt. Oder es ist eine solch grundfertige Erkenntnis, durch deren Anleitung wir die (Natur) und alle diejenigen Dinge, welche von ihr das Wesen empfangen haben, erkennen.

Additional text

Eine Zusammenschau naturkundlicher Überlieferungen. Vom Wesen der natürlichen Dinge, dem Wirken der fünf Elemente, der Planetenkräfte und der praktischen Anwendung eines zeitlosen Wissensschatzes in Spagyrik und Alchymie. Mit einer Einführung in die Signaturenlehre.
Dieses Buch soll dem interessierten Leser zeitloses, hermetisches Denken nahebringen und dazu anregen, das ?natürliche Gewebe? ganzheitlich zu betrachten. Wo möglich, wird es auch zur Vertiefung jener Themen beitragen. Dies mag dem Laien im alltäglichen Leben genauso dienlich sein wie dem Praktiker eines der zahlreichen natur- oder heilkundlichen Fachgebiete. Dabei geht es nicht um ?Philosophie? und schon gar nicht um ?Esoterik? im heutigen Sinne der Worte, sondern eben um einfaches Naturbegreifen. Durch Innehalten und Wahrnehmen wird die Sprache der Natur verständlich.

Product details

Authors Peter Hochmeier
Publisher Bacopa
 
Languages German
Age Recommendation ages 18 to 99
Product format Hardback
Released 31.12.2018
 
EAN 9783901618253
ISBN 978-3-901618-25-3
No. of pages 564
Dimensions 160 mm x 235 mm x 45 mm
Weight 1110 g
Illustrations zahlr. schw.-w. Abb.
Subjects Guides > Spirituality > Esoterics
Natural sciences, medicine, IT, technology > Medicine > Holistic medicine

Alchemie, Spagyrik, Paracelsus, für die Erwachsenenbildung, Mitteleuropa, Pflanzen, Naturtherapie, Signaturenlehre, 5-Elemente, Alchymie

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