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Die Flucht vor den Nationalsozialisten quer durch Südfrankreich schildert Albert Drach in diesem berühmten autobiographischen Roman. Aberwitzig sind die Umstände seines Überlebens. Mit einer gehörigen Portion Chuzpe und dem notwendigen Quentchen Glück gelingt es Drachs anderem Ich, Pierre Coucou, als von den Behörden legitimierter Nichtjude in einem kleinen Gebirgsdorf im Hinterland von Nizza zu überleben. Provokant, in der ihm eigenen, unnachahmlich lakonisch-ironischen Weise beschreibt er die Exiljahre, getrieben von Angst, der bürokratischen Willkür ausgesetzt und dauernd von Denunziation bedroht.
Die Neuedition enthält erstmals reichhaltiges Dokumentationsmaterial zu Drachs Emigrationszeit.
About the author
Eva Schobel ist freie Literaturwissenschaftlerin und Journalistin, u. a. für "Die Presse", "SDZ" und den ORF. Regelmäßige Interviews mit Albert Drach, Aufarbeitung des Nachlasses im Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek und Mitherausgeberin der neuen Drach-Werkausgabe.
Bernhard Fetz geboren 1963, ist Direktor des Literaturarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek und Dozent am Institut für Germanistik der Universität Wien.
Albert Drach, 1902 als Sohn eines jüdischen Mathematikprofessors in Mödling geboren, studierte Jura und promovierte 1926. Er arbeitete als Rechtsanwalt, emigrierte 1938 über Paris nach Nizza und entging mit Mühe der Auslieferung. 1947 kehrte er in sein Elternhaus in Mödling bei Wien zurück, wo er bis zu seinem Tod 1995 lebte.
Er galt stets als außenseiterische Figur im Literaturbetrieb. Sein Roman "Das große Protokoll gegen Zwetschkenbaum" (1964), zugleich erster Band einer Werkausgabe, trug dem Autor endlich die Anerkennung ein, die ihm in den Dreißigerjahren verwehrt geblieben war. Vor allem durch seine Romane, deren Sprache das umständliche Amtsdeutsch der Kanzleien und Gerichte parodiert, gelangte er zu internationalem Ansehen. 1988, mit der Zuerkennung des Georg-Büchner-Preises nach der Veröffentlichung seines Exilberichts "Die unsentimentale Reise", setzte seine endgültige Rehabilitation in der (literarischen) Öffentlichkeit ein. 1993 erhielt er den Grillparzer-Preis.
Bernhard Fetz geboren 1963, ist Direktor des Literaturarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek und Dozent am Institut für Germanistik der Universität Wien.
Wendelin Schmidt-Dengler (1942-2008) war Vorstand des Instituts für Germanistik der Universität Wien und Leiter des Literaturarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek. Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur österreichischen und deutschen Literatur in Büchern, Zeitschriften, Zeitungen und im Rundfunk. Er war Träger des "Österreichischen Staatspreises für Literaturkritik", Wissenschaftler des Jahres in Österreich 2007 und Ehrenvorsitzender der Heimito von Doderer-Gesellschaft.
Summary
Die Flucht vor den Nationalsozialisten quer durch Südfrankreich schildert Albert Drach in diesem berühmten autobiographischen Roman. Aberwitzig sind die Umstände seines Überlebens. Mit einer gehörigen Portion Chuzpe und dem notwendigen Quentchen Glück gelingt es Drachs anderem Ich, Pierre Coucou, als von den Behörden legitimierter Nichtjude in einem kleinen Gebirgsdorf im Hinterland von Nizza zu überleben. Provokant, in der ihm eigenen, unnachahmlich lakonisch-ironischen Weise beschreibt er die Exiljahre, getrieben von Angst, der bürokratischen Willkür ausgesetzt und dauernd von Denunziation bedroht.
Die Neuedition enthält erstmals reichhaltiges Dokumentationsmaterial zu Drachs Emigrationszeit.
Additional text
"Wenn es ein Buch gibt, mit dessen Lektüre sich das vergangene Jubiläumsjahr angemessen und doch unterhaltsam begehen hätte lassen, dann ist es Albert Drachs "Unsentimentale Reise"."
Daniela Strigl, Der Standard, 18.03.06
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"Wenn es ein Buch gibt, mit dessen Lektüre sich das vergangene Jubiläumsjahr angemessen und doch unterhaltsam begehen hätte lassen, dann ist es Albert Drachs "Unsentimentale Reise"."
Daniela Strigl, Der Standard, 18.03.06