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Ein bürgerliches Trauerspiel "Verbrecherin, wohin ich mich neige." - Was immer Luise unternimmt oder unterläßt, um ihre Unschuld zu bewahren, es verkehrt sich insGegenteil.IhreLiebezuFerdinand von Walter erscheint der Bürgerlichen als Frevel gegen die Standesgesetze. Der Major hingegen ist fasziniert von seiner revolutionären Leidenschaft und mißdeutet Luises stille Verzweiflung als Mangel an Liebe. Eine höfische Intrige besiegelt ihr tragisches Schicksal und führt zum gemeinsamen Freitod. Schillers Kritik richtet sich ebenso vehement gegen den Feudalstaat wie gegen das erstarkende Kleinbürgertum. Beide Ordnungen und ihre Repräsentanten, u. a. Gert Westphal in der Rolle des heimtückischen Hofpräsidenten von Walter, stellen der Emanzipation des Menschen unüberwindliche Hindernisse entgegen. "Nirgendwo in der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts ist der Konflikt zwischen Staatsraison und menschlichem Glück mit solcher Schärfe gestaltet worden." Hans Mayer
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Friedrich von Schiller wurde 1759 in Marbach geboren. Auf Befehl des Herzogs Karl Eugen musste der junge Schiller 1773 in die 'Militär-Pflanzschule' eintreten, wo er ab 1775 Medizin studierte; später wurde er Regimentsmedicus in Stuttgart, das er 1782 nach Arrest und Schreibverbot wegen seines Stückes 'Die Räuber' jedoch fluchtartig verließ. 1789 wurde er zum Professor der Geschichte und Philosophie in Jena ernannt, 1799 ließ er sich endgültig in Weimar nieder. Schiller starb am 9.5.1805 in Weimar.
Gert Westphal, geb. 1920 in Dresden, 1948-53 Oberspielleiter bei Radio Bremen, 1953-59 Hörspielleiter und Fernseh-Chefregisseur beim Südwestfunk, 1959-80 Mitglied des Züricher Schauspielhauses, als Rezitator von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeiert.