Read more
Vom Töddendorf Hopsten im Norden bis Nordkirchen im Süden, von den alten Emsniederungen bei Warendorf im Osten bis Schloss Raesfeld im Westen spannt sich der Bogen dieses Münsterlandbuches. Auch das Zentrum, die Stadt, die dem Land seinen Namen gab, ist einbezogen. Ausgetretene Wege suchte man zu meiden. Die kurzen Texte, ein Ergebnis umfangreicher und kritisch auswählender Lektüre, überzeugen vor allem durch ihre Aussage, weniger durch bekannte Namen. Zum Besten gehört z.B., wie ein Hausmädchen seinen Tageslauf auf einem Bauernhof in den Baumbergen um 1930 schildert. Wo immer der Leser einsteigt in diese kleine Sammlung von Fundstücken, er wird dieses Münsterland merkwürdig genug finden, sei es im Blick auf eine gealterte Fürstin mit der Vogelflinte oder den Mehrfrontenkrieg gegen den Zerfall einer bedeutenden Wehrburg oder ein amtlich beglaubigtes zweites Gesicht.
Der Zeichner Andreas Raub nahm sich das Recht, die Texte frei zu begleiten, mal zog er das Detail vor, mal verfremdet e er das scheinbar Bekannte durch ungewohnte Sichtweise, mal fabulierte er weiter. Immer arbeitete er vor Ort, ohne den Humor zu verlieren. Hintergründiges und Kritisches geben die nötige Würze.