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Untersuchungsgegenstand der vorliegenden Arbeit sind Produktentwicklungsabteilungen in Unternehmen von verschiedener Größe und mit unterschiedlichen Produkten. Es wird untersucht, welche Auswirkungen die Belohnung eines entwicklungszeitverkürzenden Verhaltens auf die Produktentwickler hat. Die empirischen Resultate beruhen auf Interviews, die mit Produktentwicklern und Leitern von Produktentwicklungsabteilungen geführt wurden. Die Frage, ob Mitarbeiter aufgrund einer Belohnung kürzerer Entwicklungszeiten zur Nutzung von Spielräumen motiviert werden, wird auf der Grundlage des motivationstheoretischen Konzepts der Theorie der kognitiven Bewertung (Deci 1970) und auf risikotheoretscher Ebene diskutiert. Im Rahmen der Theorien werden Randbedingungen herausgearbeitet, unter denen die Vergabe zeitorientierter Anreize effektiv sein kann und zur Zeitverkürzung bei gleichbleibender Qualität führt. Im Ergebnis wird festgestellt, dass es kein optimales Innovationsmuster gibt. Jedes Muster hat Vorteile und Nachteile. Die theoretischen Erkenntnisse werden durch die empirischen Resultate untermauert bzw. auch relativiert. Bspw. werden die Gefahr des Entstehens einer Mißtrauensspirale und die Neigung der Befragten, durchaus Risiken einzugehen, diskutiert. Im letzten Teil der Untersuchung werden Orientierungshilfen für die Praktiker in FuE-Abteilungen zur Ausgestaltung eines Zielvereinbarungssystems für Individuen und Gruppen herausgearbeitet.