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Excerpt from Bausteine zur Flugbahn-und Kreisel-Theorie
Wenn man einen festen Körper um eine seiner freien Achsen rotieren läßt, so nimmt man an demselben die Eigenschaft wahr, daß er einer Kraft, welche ihn um eine räumliche senkrecht zur Drehachse befindliche Achse zu drehen sucht, nicht Folge leistet, sondern daß er unter Beibehaltung seiner Rotation einen anderen Weg nimmt, als die erwähnte hinzutrefende Kraft ihm vorschreibt. Zur Erklärung dieser merkwürdigen Erscheinung finden wir in der ziemlich umfangreichen Literatur über diesen Gegenstand hauptsächlich zwei Prinzipien vertreten, welche beide meiner Meinung nach nicht zum Ziele führen. Und deren Unhaltbarkeit ieh dartun werde, um alsdann die von mir gefundenen Ursachen zu demonstrieren.
Das erste Prinzip, welches wir vielfach sowohl in den physikalischen Lehrbüchern wie in ballistischen Schriften angewendet sehen, ist dssjenige der Stabilität der Drehachse. Aus diesem Prinzip lassen sich nun die bekannten ablenksnden Bewegungen rotierender Körper nicht im mindesten herleiten. Das Prinzip der Stabilität der Drehachse besagt nichts weiter, als daß jede freie Achse eines Körpers, wenn sich der Körper um sie dreht, von selbst in Ruhe bleibt, und daß es nicht nötig ist, daß sie von außen her in ihrer Lage festgehalten werde, vorausgesetzt, daß der Körper durch keine Kräfte an getrieben wird. Dieses Gesetz ist also nur eine Spezialisierung des Prinzips des Beharrungsvermögens, und die freie Achse ist also ebenso stabil, wenn keine Drehung des Körpers um sie stattfindet, als wenn sich der Körper um sie dreht. Dieses ist die einzige in der analytischen Mechanik zulässige Deutung der Stabilität der Drehachse. Sehen wir nunmehr zu, wie das be züglicbe Gesetz in den verschiedenen Schriften ausgedrückt und erläutert wird.
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