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InhaltDynamiken der VeränderungErika Hebeisen, Gisela Hürlimann, Regula SchmidInvestition Bildung. Ausbaupläne und Reformideen der Zürcher Universitätspolitik vor 1968Sebastian BrändliZwischen Bildungsmisere und Bildungsreform - die Zürcher Volksschule in BewegungAnne BoscheAnstoss zu einer integrativen Schule. Bildungspolitik der Emigrationsorganisation «Colonie Libere Italiane»Sarah Baumann, Philipp EigenmannWas setzte die Zürcher Studierenden um 1968 in Bewegung? Bedingungen eines vorübergehenden AufbruchsDaniel Speich ChasséZwischen Wachstumsglaube und Stabilisierungsgebot. Die Zürcher Stadtplanung in den langen SechzigernMelanie WyrschMit «Lawinenverbauungen» gegen Stadtautobahnen. Die Umbrüche der Zürcher Verkehrspolitik in den langen SechzigernJean-Daniel Blanc«Nein zur Bombe - Ja zur Demokratie». Zürich als Brennpunkt der Friedens- und Antiatombewegung der 1960er JahreJakob TannerEigenständig und emanzipatorisch: Pionierinnen der feministischen SelbstermächtigungElisabeth JorisWestafrika und die Zürcher «Geschwistergemeinde». Psychoanalyse und Gesellschaftskritik bei Paul Parin, Goldy Parin-Matthèy und Fritz MorgenthalerMischa Suter«Ich weigere mich, andere Pflichten zu haben als andere Schweizer auch». Max Frisch zwischen Literatur und gesellschaftlichem EngagementAndreas ToblerDie Schweizer Filmwochenschau zwischen Aufbruch und EndeSeverin RüeggCharlie Parker statt Ho Chi Minh. Jazz im Aufbruch jenseits von PolitparolenChristoph MerkiZürcher populäre Musik der Hippie-Ära. Eine neue Ästhetik und ihre WirkungenChristian Schorno
Summary
«68» steht für studentische Bewegung, Streiks und Strassenschlachten in Berlin, Paris oder Zürich, ebenso für den Protest gegen den Vietnamkrieg, für den Prager Frühling oder das Experimentieren mit neuen Lebensstilen. Doch was war vor «68»? Welche Reformströmungen entwickelten sich unabhängig und jenseits davon? Das Neujahrsblatt 2018 der Antiquarischen Gesellschaft zeigt vielfältige Aufbrüche zwischen den 1950er und den 1970er Jahren im Raum Zürich im Wechselspiel mit der Schweiz und der Welt.
Die «langen Sechziger» des 20. Jahrhunderts sahen Reformen und Initiativen, die sich in den 1950er Jahren anbahnten und im Folgejahrzehnt an Fahrt gewannen. Jazzlokale und Bildungsreformen, Verkehrsplanung und Bauboom, die Präsenz ausländischer Arbeitskräfte, die Emanzipation der Frauen oder die Frage der atomaren Bewaffnung, aber auch die Erweiterung der Psychoanalyse rückten in den Mittelpunkt der politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Dieser Umbruch war beeinflusst von weltweit wirksamen Ereignissen und Veränderungen, die sich im lokalen Umfeld niederschlugen. Gelegentlich strahlten diese lokal ausgebildeten Neuerungen wiederum in die weitere Welt hinaus. Fünfzig Jahre nach 1968 stellen die dreizehn Beiträge dieses Bands Menschen und Organisationen vor, die in Stadt und Kanton Zürich in den langen Sechzigern Neues wagten und ihre Kräfte für nachhaltige gesellschaftliche Veränderungen jenseits der Revolte einsetzten.