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Ida - Roman

German · Hardback

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Description

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Sie ist eine der bekanntesten Patientinnen des 20. Jahrhunderts: Dora, das jüdische Mädchen mit der 'petite hystérie' und einer äußerst verschlungenen Familiengeschichte. Dora, die kaum achtzehn war, als sie es wagte, ihre Kur bei Sigmund Freud vorzeitig zu beenden, und ihn, wie er es fasste, "um die Befriedigung [brachte], sie weit gründlicher von ihrem Leiden zu befreien." Für Katharina Adler war die widerständige Patientin lange nicht mehr als eine Familien-Anekdote: ihre Urgroßmutter, die - nicht unter ihrem wirklichen Namen und auch nicht für eine besondere Leistung - zu Nachruhm kam, und dabei mal zum Opfer, mal zur Heldin stilisiert wurde. "Nach und nach wuchs in mir der Wunsch, dieses Bild von ihr zu ergänzen, ihm aber auch etwas entgegenzusetzen. Ich wollte eine Frau zeigen, die man nicht als lebenslängliche Hysterikerin abtun oder pauschal als Heldin instrumentalisieren kann. Eine Frau mit vielen Stärken und auch einigen Schwächen, die trotz aller Widrigkeiten bis zuletzt um ein selbstbestimmtes Leben ringt." Von ihr, von 'Ida', handelt dieser mitreißende Roman. Mit großem gestalterischem Weitblick und scharfem Auge für jedes Detail erzählt Katharina Adler die Geschichte einer Frau zwischen Welt- und Nervenkriegen, Exil und Erinnerung. Eine Geschichte, in die sich ein halbes Jahrhundert mit seinen Verwerfungen eingeschrieben hat. 'Ida' ist ein Plädoyer für die Wahrheit der Empfindung und die Vielfalt ihrer Versionen. Der Roman eines weitreichenden Lebens, das - mit Freuds Praxistür im Rücken - erst seinen Anfang nahm.

About the author

Katharina Adler wurde 1980 in München geboren, wo sie nach Stationen in Leipzig und Berlin heute wieder lebt. Mit ihrem viel beachteten Debüt, «Ida», war sie unter anderem für den Alfred-Döblin-Preis, den Klaus-Michael Kühne-Preis und den ZDF-aspekte-Literaturpreis nominiert. 2019 wurde sie mit dem Bayerischen Kunstförderpreis, 2020 mit dem Premio Letterario Adei-Wizo ausgezeichnet. «Iglhaut» (2022) ist ihr zweiter Roman.

Summary

Sie ist eine der bekanntesten Patientinnen des 20. Jahrhunderts: Dora, das jüdische Mädchen mit der 'petite hystérie' und einer äußerst verschlungenen Familiengeschichte. Dora, die kaum achtzehn war, als sie es wagte, ihre Kur bei Sigmund Freud vorzeitig zu beenden, und ihn, wie er es fasste, "um die Befriedigung [brachte], sie weit gründlicher von ihrem Leiden zu befreien." Für Katharina Adler war die widerständige Patientin lange nicht mehr als eine Familien-Anekdote: ihre Urgroßmutter, die - nicht unter ihrem wirklichen Namen und auch nicht für eine besondere Leistung - zu Nachruhm kam, und dabei mal zum Opfer, mal zur Heldin stilisiert wurde. „Nach und nach wuchs in mir der Wunsch, dieses Bild von ihr zu ergänzen, ihm aber auch etwas entgegenzusetzen. Ich wollte eine Frau zeigen, die man nicht als lebenslängliche Hysterikerin abtun oder pauschal als Heldin instrumentalisieren kann. Eine Frau mit vielen Stärken und auch einigen Schwächen, die trotz aller Widrigkeiten bis zuletzt um ein selbstbestimmtes Leben ringt.“ Von ihr, von 'Ida', handelt dieser mitreißende Roman. Mit großem gestalterischem Weitblick und scharfem Auge für jedes Detail erzählt Katharina Adler die Geschichte einer Frau zwischen Welt- und Nervenkriegen, Exil und Erinnerung. Eine Geschichte, in die sich ein halbes Jahrhundert mit seinen Verwerfungen eingeschrieben hat. 'Ida' ist ein Plädoyer für die Wahrheit der Empfindung und die Vielfalt ihrer Versionen. Der Roman eines weitreichenden Lebens, das – mit Freuds Praxistür im Rücken – erst seinen Anfang nahm.

Additional text

Der Roman spannt nun den Bogen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs, ist insofern Gesellschaftspanorama, Entwicklungsroman und Familiengeschichte. Im Zentrum steht eine gefährlich glühende Heldin … Katharina Adler hat für diese scharfsinnige Figur eine passende, schlanke Sprache gefunden. Sie selbst hat sich damit literarisch eindrucksvoll Gehör verschafft. Oder, wie Katharina Adler das sagt: 'Diese Frau hat auch mir eine Stimme gegeben.'

Report

Katharina Adler hat Freuds Patientin das Leben nach ihrer abgebrochenen Psychoanalyse zurückgegeben ... Sie beschreibt - in einer einfachen und schönen Sprache, erzähltechnisch gediegen, menschlich berührend - ein Mädchen, dessen Trauma nicht vernarben kann ... Freud und Adler parallel zu lesen bietet die einmalige Möglichkeit, den Unterschied zweier Aggregatszustände des Literarischen auf beiderseits hohem Niveau zu studieren. Stephan Wackwitz taz

Customer reviews

  • Aus dem Leben einer besonderen Patientin Freuds

    Written on 07. September 2018 by anonym.

    Die Autorin verarbeitet in diesem Roman ihre eigene Familiengeschichte, nämlich die ihrer Urgroßmutter und ihres Urgroßonkels. Sie ist die berühmte Patientin Ida Adler-Bauer des Psychoanalytikers Sigmund Freud und er der bekannte österreichische Sozialdemokrat Otto Bauer.
    Der für mich interessanteste Teil der Geschichte sind Idas Sitzungen bei Freud. Zu ihm wird sie von ihrem Vater im Jahr 1900 wegen diverser körperlicher Zipperlein zur Behandlung geschickt. Freud behandelt sie mit einer neuen Methode – sechsmal pro Woche lässt er sie auf der Couch von sich erzählen, bis Ida die Behandlung schließlich nach drei Monaten eigenmächtig abbricht. Hier gibt es schöne verbale Schlagabtausche zwischen Freud und Ida. Er interpretiert in ihre Beschwerden einen sexuellen Hintergrund, dem sie sich partout widersetzt und dem sie mit dem ihr eigenen Selbstbewusstsein entgegenhält. Überhaupt ist Ida eine starke Frau ihrer Zeit.
    Sehr viel breiteren Raum nehmen dann aber doch die Schilderungen aus Idas weiterem Leben ein – ihre Jugend als Tochter eines wohlhabenden, fremd gehenden jüdischen Textilfabrikanten, ihre Ehe mit einem erfolglosen Komponisten, ihre Flucht aus Wien in die USA vor den Nationalsozialisten. Leider geht die Autorin dabei nicht chronologisch vor, sondern springt in der Zeit, was das Lesen etwas erschwert. Die schließlich auch immer wieder thematisierte aufkeimende österreichische Sozialdemokratie ist mir als aus Deutschland stammender Leserin schwer verständlich, weil mir die namentlich benannten vielen Funktionsträger nicht geläufig sind. Insofern hat mich gerade der Mittelteil des Buchs nicht fesseln können.
    Amüsiert hat mich der antiquiert wirkende Sprachstil, der der Epoche des ausgehenden 19. Und des beginnenden 20. Jahrhunderts angepasst ist.

    Ein lesenswerter, gut recherchierter historischer Roman.

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