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1934 nimmt Oskar Maria Graf am I. Unionskongress der Sowjetschriftsteller teil. Anschließend reist er durch die Sowjetunion. Grafs Blick in den autobiographischen Texten gilt eigentlich gerade nicht dem Zufälligen, Einzelnen, Individuellen. Auch in der Sowjetunion reflektiert Graf Fremdes und Vertrautes: »In jedem Familienkreis thronte ein uralter Mann mit weißem Bart an der Spitze der schlemmenden Runde. (...) Er begrüßte uns und dann ach die Welt scheint gar nicht so arg verschieden zu sein! fingen die Bergler, wenn der Dichter Jaschwili auf irgendeinen von uns zeigte, nach einem schnell zusammengereimten Gedicht des Alten an, uns anzusingen. Wie bei uns das Schnadahüpferl-Singen , sagte ich.«
About the author
Oskar Maria Graf gehört zu den großen deutschen Volksschriftstellern. 1894 in Berg bei Starnberg geboren ging er 1938 ins Exil nach Amerika, wo er 1967 in New York starb. Grafs Geschichten zeichnen sich vor allem durch wortgewaltige, urwüchsige Komik aus.
Achim Höppner, 1946 in Lübeck geboren, studierte Theatergeschichte, Kunstgeschichte und Germanistik. Anfang der 60er-Jahre zog er nach München. Dort machte Höppner erstmals auf sich aufmerksam, als er mit Freunden das Theater in der Kreide gründete und betrieb. Es wurde zu einem der meist dotierten Privattheater Münchens und erregte Aufmerksamkeit über die Grenzen des Freistaates hinaus. Bekannt und auch berühmt wurde Achim Höppner als Synchronsprecher. Spätestens seit dem er die deutsche Stimme des Zauberers Gandalf im "Der Herr der Ringe" wurde, gehörte er zur allererste Sprecherriege der Republik. Seit Jahren gehörte seine vorweihnachtliche "Lesung bei Kerzenschein" im Roßstall zugunsten von kriegsgeschädigten Mädchen und Frauen zum festen kulturellen Termin von Germering, der Stadt in der er lebte. Die Stadt dankte es Achim Höppner im Jahre 2002 mit der Verleihung des Walter-Kolbenhoff-Preises. 2006 verstarb Achim Höppner.