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Kolyma nach dem GULAG - Entstalinisierung im Magadaner Gebiet 1953-1960

German · Hardback

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Bis 1953 war der gesamte Nordosten der UdSSR (die Kolyma bis zur Beringstraße mit der Hauptstadt Magadan) als "großes Lager" konzipiert: Seine Durchdringung und Ausbeutung erfolgte ausschließlich durch Zwangsarbeit, beherrscht von den Organen der Geheimpolizei (NKVD-MVD). Doch bereits wenige Jahre nach Stalins Tod setzte sich die KPdSU in einem Machtkampf gegen den MVD durch, freie Arbeitskräfte arbeiteten in der mechanisierten Industrie, eine neue Infrastruktur entstand - aus Häftlingsbaracken wurden Kindergärten, aus Gefängniszellen Badehäuser. Wie der radikale Wandel durch Propaganda und Sozialpolitik gestützt wurde, auf welche Weise sich das Verhältnis der regionalen Elite zu Vertragsarbeitern im Vergleich zu Häftlingen veränderte und mit welchen enormen Belastungen für den Alltag sich die Transformation in der Permafrost-Region vollzog, zeigt diese Studie. Sie erörtert die Entstalinisierung als Erschließungsstrategie für ein Lagergebiet, das bis heute Symbol des Stalinismus ist.

About the author

Mirjam Sprau, Universität Bremen.

Summary

Kolyma and Magadan are the epitomes of the Stalinist gulag. Upheavals after Stalin’s death led to the dissolution of the gulags, with major consequences, including power struggles between the CPSU and the MVD, raw materials extraction without forced labor, growth of infrastructure and bureaucracy, mobilization campaigns, and social policy interventions. The close look at the Northeast helps elucidate Soviet destalinization.

Report

"Der Gulag ist Geschichte; Mirjam Spraus Buch allerdings bildet eine unentbehrliche Quelle, um dessen historische Bedeutung und Folgen zu begreifen."
Bernhard Schulz in: Der Tagesspiegel, 27.06.2018, S. 18

"Die These von der Entstalinisierung als Sowjetisierung wird von Mirjam Sprau nicht nur schlüssig begründet, sondern auch materialreich belegt. Die Arbeit beruht auf gründlichen Recherchen vor Ort und in zahlreichen russischen Archiven. Die Fülle an herangezogenen Quellen - von Verwaltungsakten, Sitzungsprotokollen und Petitionen über Briefe und die "Magadanskaja Pravda" bis zu Erinnerungen entlassener Häftlinge - und auch an Illustrationen (Karten, Fotos, Zeitungsartikel) ist bestechend. Dem entspricht eine ebenso umfassende Auswertung der Forschungsliteratur russischer und westlicher Provenienz. Entstanden ist eine profunde Studie, die sich programmatisch "zwischen einer Struktur-, Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte" bewegt, um der "Mehrschichtigkeit der Transformation" gerecht zu werden (S. 16)."
Anne Hartmann in: H-Soz-Kult (09.10.2019), www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-28807

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