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Excerpt from Entwurf Einer Systematischen Darstellung der Schlesischen Mundart im Mittelalter
Von ähnlich entscheidendem Einfluss auf das hd. Gepräge der schles. Mundart ist dann später die politische Verbindung Schlesiens mit Böhmen geworden. Die deutsche Sprache in Böhmen, von deren Einwirkung auf das deutsche Element in Schlesien, allein geredet werden kann, mag entweder als eine stark hochdeutsch gefärbte mitteldeutsche Mundart oder als eine stark mitteldeutsch gefärbte hochdeutsche, d. H. Oberdeutsche bezeichnet werden: in jedem Falle wird man zugeben miissen, dass das hochdeutsche Gepräge in ihr überwiegt, wenn man sie mit den benachbarten eigentlich mitteld. Dialekten, lausitzischen, meißnischen, oster und vogtländischen oder auch unserem schlesischen vergleicht: So ferne man sie mit ,ihren dem eigentlich cherd. Gebiete zu gehörenden Nachbarinnen, der oberpfa'lzischen, 'bairischen und österreichischen Mundart vergleicht, überwiegt freilich noch immer das verwandtschaftliche Moment, welches sie mit diesen verbindet, aber es tritt daneben allerdings auch noch ein ge wisser mitteld. Anklang auf, der sich aus der Geschichte der deutschen Sprache und überhaupt des deutschen Wesens in Böhmen hinliinglich erklärt. Wo die böhmischodeutsche Mundart auf eine nicht eigentlich hochdeutsche zu wirken bestimmt war, wie sie es auf 'unsere schlesische nachweislich getan hat, mussten ihre Ein¿üsse sehr wesentlich dazu beitragen, das nicht hoch deutsche Gepräge einer solchen zu verwischen und durch ein mehr hochdeutsches zu ersetzen.
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