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Excerpt from Die Psychischen Massmethoden
Bei der Entwickelung der Maßmethoden, die sich an diese vorbereitenden Darlegungen anschließt, stellte ich mir die doppelte Aufgabe: -einesteils zu zeigen, daß die von Fechner in Anlehnung an das gewohnliche Fehlergesetz begründeten -und im Anschluß an ihn weiter ausgebildeten psychophysischen Maßmethoden unzureichend sind; und anderenteils den Weg anzugeben, auf dem man ohne Voraussetzung eines bestimmten Fehlergesetzes zu einer allen Bedurfnissen der experimentellen Psychologie genügenden Methode der Maß und Abhängigkeitsbestim mung gelangt. Hierbei durfte nicht unbeachtet bleiben, daß einerseits die im naturwissenschaftlichen Gebiete vor liegenden Anfänge der experimentellen Psychologie schon über den Umkreis der Aufgaben, die Fechner in den "elementen der Psychophysik behandelt hat, hinausweisen, und daß andererseits die Beschränkung auf die sogenannte Psychophysik bei F echner nicht durch psychologische, sondern durch naturphilosophische Interessen bedingt war. Darum muß der von Fechner eingenommene Standpunkt verlassen werden, wenn das Gesamtgebiet der experimen tellen Psychologie einheitlich erfaßt werden soll. Dannerst ist es moglich, die auf der Verwendung von Maß und Zahl beruhenden Methoden so auszugestalten, daß die durch Wundt schon in den "beiträgen zur Theorie der Sinnes wahrnehmung und in den "vorlesungen über die Menschen und Tierseele in die Psychologie eingeführte Untersuchung der Zeitverhältnisse und des Verlaufs psychischer Vorgänge, sowie die Bestimmung des Wohlgefallens und Mißfallens in der durch Fechner begrundeten experimentellen Ästhetik nicht minder als die traditionell bevorzugte Beziehung zwischen Reiz und Empfindung von ihnen beherrscht werden.
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