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Lange Zeit wurden nostalgische Narrative wegen ihrer Emotionalität und Selektivität als Geschichtsverfälschung gebrandmarkt. Mit dem affective turn wandelt sich das Bild. Im Blick auf die sozialistischen Erfahrungen Mitteleuropas erweist sich Nostalgie als fruchtbare Strategie der Vergangenheitsbewältigung und produktive Kraft im Erinnerungsdiskurs.
Mariella C. Gronenthal differenziert den Nostalgiebegriff im Wechselspiel mit Trauma, Identität, Ironie und Utopie aus und erschließt seine Anwendbarkeit für die Literaturwissenschaft. Am Beispiel deutscher und polnischer Erinnerungsromane zeigt sie das erinnerungstheoretische und poetologische Potenzial des Konzepts jenseits von Ostalgiedebatten.
About the author
Mariella C. Gronenthal, geb. 1984, promovierte an der Universität Tübingen. Sie ist Komparatistin und forscht zu Erinnerungskulturen, Transkulturalität und deutsch-polnischen Literaturbeziehungen. Sie arbeitet als wissenschaftlich-pädagogische Mitarbeiterin in der politischen Bildung.
Report
»Diese wissenschaftliche Abhandlung [...] liest sich fast so leicht wie ein literarisches Werk.
Die Untersuchung von Mariella Gronenthal ist nicht nur für die Wissenschaft wichtig, sondern bereitet auch Freude beim Lesen.«
https://ostraum.com, 12.08.2018 20180812