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Seit der Antike sind Knaben Objekte der Begierde und Inbegriff der Schönheit. Mit Der Knabe bricht Germaine Greer, bekannt als "Ikone des Feminismus", wieder einmal Tabus: Nicht die Frau, sondern der Knabe, der Jüngling ist das Motiv, mit dem sich die westliche Kunst am leidenschaftlichsten beschäftigt hat. Denn während die Gesellschaft vom Mann Härte gegen sich selbst und die Unterdrückung der Gefühle fordert, faszinieren beim Knaben gerade seine Verletzlichkeit und seine nicht zielgerichtete Erotik.
Mit dem Blick einer Frau legt Germaine Greer das Bild des Knaben, jenes zarten, verwundbaren und doch von Lebenskraft erfüllten Wesens, frei, das Bild des schönen Knaben, das unter einer Flut erotischer Frauenbilder verschüttet worden ist.
Greers umfassende Darstellung ist nicht nur eine Kunstgeschichte. In Kapiteln wie "Was ist ein Knabe?", "Das passive Objekt der Begierde", "Der Knabe als Soldat" und "Der weibliche Blick" verweist die Autorin auf die untrennbare Verflechtung von Kunst, Literatur und Gesellschaft und öffnet auch unseren Blick für eine unverstellte Auseinandersetzung mit ihrem Thema.
List of contents
Aus dem Inhalt:
Kapitel 1 Was ist ein Knabe?
Kapitel2 Der Knabe ist schön
Kapitel3 Die Liebe ist ein Jüngling
Kapitel4 Die Kastration Amors
Kapitel5 Das passive Objekt der Begierde
Kapitel6 Spielende Knaben
Kapitel7 Der Knabe als Diener
Kapitel8 Der Knabe als Soldat
Kapitel9 Das Sinnbild männlicher Verletzlichkeit
Kapitel10 Der weibliche Blick
About the author
Germaine Greer, geboren 1939 in Melbourne, ist Professorin für Englische Literatur und Komparatistik an der Warwick University in England. Zahlreiche Veröffentlichungen, auf Deutsch u.a.: "Der weibliche Eunuch" (1971), "Die heimliche Kastration" (1985), "Daddy" (1990), "Wechseljahre" (1991), "Ab 40" (1993). Ihr Buch "Die ganze Frau" stellt eine erneute Bestandsaufnahme des Feminismus zum Ende der 90er Jahre dar.