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Politische Sprachwissenschaft ist der Versuch, die Randbedingungen der sprachwissenschaftlichen Praxis durch eine historische Analyse des Gegenstandsverständnisses und der Methoden zu kontrollieren. Der Terminus ist mehrfach ambivalent: Da sich keine akademische Disziplin »politische Sprachwissenschaft« im Sinne der üblichen gegenstandsbezogenen Revierausgrenzungen etabliert hat, fungiert unter diesem Etikett auch ein Bemühen, das vielleicht besser mit dem Programm einer »Kritik der politischen Sprachwissenschaft« zu umschreiben gewesen wäre. Als solches gehörte es zu den Anstrengungen, die Ende 1960er Jahren mit dem Versuch begannen, aus der einfachen Reproduktion der philologischen Fächer auszubrechen. Nach 1968 war die Fragestellung unter dem Druck der »studentischen Basis« in sprachwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen unvermeidlich. Politische Sprachwissenschaft untersucht die Sprachpraxis im Hinblick auf ihre gesellschaftlichen Determinanten.
List of contents
Sprachpolitik. Grundbegiffe der politischen Sprachwissenschaft. Sprachpolitik in der Arbeiterbewegung. (Erste und Zweite Internationale). Notizen zur Sprachpolitik in der Arbeiterbewegung. Der Sprachwissenschaftler Gramsci. Das Indianerspiel. Sprachpolitik in der BRD anno 1977. Indianerspiel und Ernst. Die Mescalero-Affäre ist nicht nur eine Anekdote. Anstelle eines Nachworts. Stichworte zur Sprachpolitik.
About the author
Dr. Utz Maas ist Professor für Sprachwissenschaft an der Universität Osnabrück.
Summary
Politische Sprachwissenschaft ist der Versuch, die Randbedingungen der sprachwissenschaftlichen Praxis durch eine historische Analyse des Gegenstandsverständnisses und der Methoden zu kontrollieren. Der Terminus ist mehrfach ambivalent: Da sich keine akademische Disziplin »politische Sprachwissenschaft« im Sinne der üblichen gegenstandsbezogenen Revierausgrenzungen etabliert hat, fungiert unter diesem Etikett auch ein Bemühen, das vielleicht besser mit dem Programm einer »Kritik der politischen Sprachwissenschaft« zu umschreiben gewesen wäre. Als solches gehörte es zu den Anstrengungen, die Ende 1960er Jahren mit dem Versuch begannen, aus der einfachen Reproduktion der philologischen Fächer auszubrechen. Nach 1968 war die Fragestellung unter dem Druck der »studentischen Basis« in sprachwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen unvermeidlich. Politische Sprachwissenschaft untersucht die Sprachpraxis im Hinblick auf ihre gesellschaftlichen Determinanten.