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Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Soziologie - Wohnen, Stadtsoziologie, , Sprache: Deutsch, Abstract: 1950 sollte zur Industrialisierung des Ostens wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich gut gelegen ein neues Werk errichtet werden - das Eisenhüttenkombinat. In Verbindung hierzu wurde eine Planstadt erstellt, die Arbeiter und ihre Familien, und somit junge Leute, in die neue Stadt zog.
Die Nachkriegszeit und die Teilung Deutschlands brachten auch eine Teilung der gesamten Wirtschaft mit sich. Während der Westen mit dem Ruhrgebiet über die Wiege der deutschen Schwerindustrie verfügte, war der Osten gezwungen, eine neue Stahlindustrie aufzubauen. Ein neues Werk sollte an der deutsch-polnischen Friedensgrenze, der Ober-Neiße-Grenze errichtet werden. Als vollständig neue, reine Planstadt wurde so an der Oder, in der Nähe der Kleinstadt Fürstenberg, Eisenhüttenstadt aus dem Boden gestampft und als erste sozialistische Stadt Deutschlands errichtet.
Nach der Wiedervereinigung verzeichneten viele Teile des Ostens einen stetigen Rückgang der Einwohnerzahlen. Auch Eisenhüttenstadt leidet seit 1990 unter den sinkenden Einwohnerzahlen. Mit einem Weggang von etwas über 20.000 Menschen musste sich die ehemals beliebte Stadt vollkommen umorientieren und neue Ideen für eine attraktivere und erfolgreichere Zukunft erschaffen.
Dieser Wandel wird hier unter soziologischen Aspekten betrachtet und interpretiert. Nach einem historischen Rückblick auf die Stadtentwicklung werden Reurbanisierungspfade und -möglichkeiten aufgezeigt und anschließend bereits bestehende gegenwärtige Förderprogramme beleuchtet.