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Paul-Hermann Gruner untersucht drei prominente, erfolgreiche Frauenzeitschriften ( Brigitte, Für Sie, Freundin ) auf die in ihnen vermittelten Konzepte von Weiblichkeit vor dem Hintergrund von fünf Jahrzehnten erfolgreicher Existenzgeschichte der "Neuen Frauenbewegung". Die interdisziplinär angelegte Studie analysiert im Wirkfeld Sprache und Massenkommunikation, Mentalität, Mythenproduktion und Doing Gender. Es offenbart sich eine große inhaltliche wie visuelle Homogenität in der weltanschaulichen Konstruktion von Geschlecht: Die Diskursnarrative zur "Weiblichkeit" - festgemacht an Themenkomplexen wie Schönheit, Kosmetik, Wohnen, Dekoration, Lifestyle, Kochen und Diät - konfigurieren dabei eine geschlechtsspezifische Konventionalität ohne Konservativismus. Das Apolitische markiert ein Politikum: Die vorgeführten Suggestionen eines weiblichen Lebenszusammenhangs stehen für einen selbstbewussten weiblichen Hedonismus, der vom feministischen Konzept abstrahiert. o
List of contents
Frauenzeitschriften, Gender und Ideologiekritik.- Gesellschaft, Mentalitätsdiagnose und kulturindustrieller Machtkomplex.- Die Banalisierung der Welt und die Ausblendung des Gesellschaftlichen.- Das Apolitische als Politikum.
About the author
Paul-Hermann Gruner, Jahrgang 1959, M.A., lebt in Darmstadt. Studium Politikwissenschaft, Neuere und Zeitgeschichte, Allgemeine Pädagogik. Professionell tätig als bildender Künstler seit 1980. Zehn Jahre Arbeit als freier Journalist, seit 1996 Redakteur beim »Darmstädter Echo«. Arbeiten für Hörfunk und Kabarett. Literarische und Sachbuch-Publikationen.
Report
"... Die pointierte Aus-legung dieses Befunds und die immens stilsichere Präsentation des Materials machen Gruners Studie zugleich brauchbar für den Einsatz auch in denjenigen interkulturellen Kontexten, in denen Land und Leute (und Frauen und der Printmedienmarkt) in Deutsch-land im Mittelpunkt stehen." (Bruno Arich-Gerz, in: Acta Germanica, Jg. 46, 2018)