Read more
Der zentrale Ansatz der Mikrosoziologie ist, dass soziale Strukturen ihr Fundament in den konkreten Handlungen konkreter Personen haben. Dabei ist die Annahme leitend, dass das, was in Interaktionen, was in unserem alltäglichen wie außeralltäglichen Handeln in den verschiedensten Situationen geschieht, nicht zufällig, beliebig oder immer nur 'individuell' ist. Vielmehr lässt sich eine Vielzahl von Strukturen ausmachen, von Mustern, die über die Einzigartigkeit der je konkreten Interaktionsereignisse hinausgehen. In dieser Einführung wird das begriffliche Instrumentarium für die Analyse von Prozessen der Strukturbildung in Interaktionen bereitgestellt. Es werden Aspekte behandelt, die jeder konkreten Interaktion vorgängig sind, seien es universale Mechanismen (z. B. der formalen Organisation von Interaktion), denen sich Interaktion nicht entziehen kann, seien es gesellschaftsspezifische Strukturvorgaben (z. B. Rollen und Normen), mit denen Interaktion zumindest rechnen muss (und kann).
List of contents
Einleitung: Ist Gesellschaft etwas Großes?- Interaktion: Wie aus Anwesenden Teilnehmende werden.- Sequentialität: Wie Interaktion als Prozess strukturiert ist.- Institutionen: Wie der Stoff beschaffen ist, aus dem soziales Handeln besteht.- Reziprozität: Wie aus gemeinsamem Handeln soziale Beziehungen entstehen.- Perspektivenübernahme: Wer wir sind, was die anderen betrifft.- Soziale Rollen: Was wir füreinander sind.- Normen und Regeln: Woran wir soziales Handeln messen.- Rahmung: Woher wir wissen, was wir zu tun haben.- Typisierung: Woher wir wissen, mit wem wir es zu tun haben.- Strukturelle Handlungsprobleme: Wie wir uns auf die Gegebenheiten einstellen.- Emotionen: Wie Gefühle in soziales Handeln eingehen.- Praxis oder Der Zwang zu handeln.- Epilog: Struktur und Methode.- Anhang: Transkript einer Filmsequenz.
About the author
Dr. Kai-Olaf Maiwald ist Privatdozent am Institut für Soziologie der Universität Tübingen.
Summary
Der zentrale Ansatz der Mikrosoziologie ist, dass soziale Strukturen ihr Fundament in den konkreten Handlungen konkreter Personen haben. Dabei ist die Annahme leitend, dass das, was in Interaktionen, was in unserem alltäglichen wie außeralltäglichen Handeln in den verschiedensten Situationen geschieht, nicht zufällig, beliebig oder immer nur ‚individuell‘ ist. Vielmehr lässt sich eine Vielzahl von Strukturen ausmachen, von Mustern, die über die Einzigartigkeit der je konkreten Interaktionsereignisse hinausgehen. In dieser Einführung wird das begriffliche Instrumentarium für die Analyse von Prozessen der Strukturbildung in Interaktionen bereitgestellt. Es werden Aspekte behandelt, die jeder konkreten Interaktion vorgängig sind, seien es universale Mechanismen (z. B. der formalen Organisation von Interaktion), denen sich Interaktion nicht entziehen kann, seien es gesellschaftsspezifische Strukturvorgaben (z. B. Rollen und Normen), mit denen Interaktion zumindest rechnen muss (und kann).