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Excerpt from Philologus, 1908, Vol. 67: Zeitschrift für das Classische Alterthum
Plutarch berichtet im Leben des Marcellus daß Hanni bal die Gebeine seines Gegners in einer silbernen Urne beige setzt habe und sie den Römern zugesendet. Ueber das Schick sal dieser Urne gab es verschiedene Ueberlieferungen. Nach der einen haben sie streifende Numidier aus Hannibals Heer geraubt, nach einer anderen wurde sie nach Rom gebracht und im Grabe des Marcellus beigesetzt. Für diese Form der Ueber lieferung nennt Plutarch als Gewährsmänner Livius und Kaiser Augustus. Bekanntlich ist in Livius' Erzählung über Mar cellus Tod 2) nichts davon zu lesen. Folglich ist es eine Cor rectur seiner eigenen Erzählung, die Livius an einem anderen Orte seines Geschichtswerkes angebracht hat. Da aber Augu stus, wie man seit langem gesehen hat seine Fassung in der Leichenrede vortrug, die er seinem Neffen Marcellus hielt, so wird auch Livius, als er den Tod des jungen Marcellus be richtete, Gelegenheit genommen haben, sich zu der Ansicht seines Herrschers zu bekennen Dann aber wird man schließen müssen, daß Livius jene Stelle im 27. Buche, die über Marcellus Tod handelt, vor dem Jahre 23 geschrieben habe und die dritte Decade ist vor diesem Jahre abgefaßt Für die ¿üchtige Schnellschreiberei des Livius legt auch jede Seite seines Geschichtswerkes Zeugnis ab.
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