Read more
»Dann ging ich in das Haus zurück und schrieb: 'Es ist Mitternacht. Der Regen peitscht gegen die Scheiben.' Es war nicht Mitternacht. Es regnete nicht.«
So endet der Roman Molloy, der erste Teil einer Romantrilogie, die mit Malone stirbt fortgesetzt wird und mit dem Roman Der Namenlose endet.
Die Trilogie, zwischen 1951 und 1953 erstmals erschienen, ist in mancherlei Hinsicht eine epische Parallele zu Becketts weltberühmtem Theaterstück Warten auf Godot. Auch hier gibt es keine eigentliche Handlung, es wird vielmehr eine Situation wirklich: eine furchtbare Vision unserer Welt, in der der Mensch zu schrumpfen beginnt und dem Zerfall anheimfällt oder im Sterben liegt und auf sein Innerstes zurückgeworfen ist oder ohne Geschichte dahinvegetiert auf der Suche nach Ruhe und Schweigen und dennoch das Verlangen hat, Zeugnis abzulegen.
List of contents
Der Namenlose (L'Innommable, entstanden 1949/50).
Malone stirbt (Malone meurt, entstanden 1947/48).
Molloy (Molloy, entstanden 1947).
About the author
Samuel Beckett, geb. am 13. April 1906 in Foxrock, Dublin, wuchs in einem bürgerlich protestantischen Elternhaus auf. Zwischen 1923 und 1927 studierte er Romanistik am Trinity College in Dublin. Nach Abschluss seines Studiums ging er nach Paris und lernte dort James Joyce kennen. Erste Gedichte und Essays entstanden. Er kehrte 1930 kurzzeitig nach Dublin zurück, um am Trinity College zu unterrichten. In den folgenden Jahren wechselte er immer ohne Geld und unter Depressionen leidend zwischen Dublin, London und Paris. Beckett reiste durch Europa, er besuchte Deutschland mehrere Male, bevor er sich 1937 auf Dauer in Paris niederließ. In diesem Jahr lernte er seine spätere Frau, die Pianistin Suzanne Dechevaux-Dumesnil kennen. Beide schlossen sich der Résistance an und konnten sich nur durch Flucht in unbesetztes Gebiet vor der Gestapo retten. Im Roussillon kamen sie bei Bauern unter. Nach Kriegsende begann Beckett auf französich zu schreiben, er wendete sich dem Theater zu. Die Uraufführung von "En attendant Godot" fand am 3. Januar 1953 unter der Regie von Roger Blin im Theâtre de Babylone statt, Beckett wurde über Nacht berühmt, zum ersten Mal hatte er auch finanziell Erfolg. 1969 erhielt Beckett den Literaturnobelpreis. Er starb am 22. Dezember 1989 in Paris.
Erika Tophoven studierte Englisch und Französisch und lebte vierzig Jahre in Paris, wo sie zeitgenössische französische Autoren übersetzte. Als Mutter zweisprachig aufwachsender Kinder sammelte sie englische und französische Kinderreime und -gedichte. Sie lebt seit 2005 in Berlin und ist weiter schriftstellerisch und übersetzend tätig.
Summary
»Dann ging ich in das Haus zurück und schrieb: ›Es ist Mitternacht. Der Regen peitscht gegen die Scheiben.‹ Es war nicht Mitternacht. Es regnete nicht.«
So endet der Roman Molloy, der erste Teil einer Romantrilogie, die mit Malone stirbt fortgesetzt wird und mit dem Roman Der Namenlose endet.
Die Trilogie, zwischen 1951 und 1953 erstmals erschienen, ist in mancherlei Hinsicht eine epische Parallele zu Becketts weltberühmtem Theaterstück Warten auf Godot. Auch hier gibt es keine eigentliche Handlung, es wird vielmehr eine Situation wirklich: eine furchtbare Vision unserer Welt, in der der Mensch zu schrumpfen beginnt und dem Zerfall anheimfällt oder im Sterben liegt und auf sein Innerstes zurückgeworfen ist oder ohne Geschichte dahinvegetiert auf der Suche nach Ruhe und Schweigen und dennoch das Verlangen hat, Zeugnis abzulegen.
Additional text
Dann ging ich in das Haus zurück und schrieb: "Es ist Mitternacht. Der Regen peitscht gegen die Scheiben." Es war nicht Mitternacht. Es regnete nicht.
So endet der Roman Molloy, der erste Teil einer Romantrilogie, die mit Malone stirbt fortgesetzt wird und mit dem Roman Der Namenlose endet.
Die Trilogie, zwischen 1951 und 1953 erstmals erschienen, ist in mancherlei Hinsicht eine epische Parallele zu Becketts weltberühmtem Theaterstück Warten auf Godot. Auch hier gibt es keine eigentliche Handlung, es wird vielmehr eine Situation wirklich: eine furchtbare Vision unserer Welt, in der der Mensch zu schrumpfen beginnt und dem Zerfall anheimfällt oder im Sterben liegt und auf sein Innerstes zurückgeworfen ist oder ohne Geschichte dahinvegetiert auf der Suche nach Ruhe und Schweigen und dennoch das Verlangen hat, Zeugnis abzulegen.