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In der modernen Medienlandschaft mit ihrer Tendenz zur Personalisierung und zum Storytelling ist es unabdingbar, die Reportage und das Feature gleichermaßen zu beherrschen. Die Autoren stellen deshalb die beiden großen erzählerischen Darstellungsformen erstmals gleichberechtigt nebeneinander. Dies ist umso wichtiger, als das Feature in der Literatur bisher stets marginalisiert und allenfalls ansatzweise theoretisch aufbereitet wurde. Ein historischer Aufriss legt zunächst die Wurzeln der Formen frei, zeigt ihre Verwandtschaft, aber auch ihre Eigenheiten: Die Anfänge der Reportage können im Wesentlichen gedeutet werden als journalistische Antwort auf den frühen Film, das Feature als Antwort auf die Markteinführung des Zoom-Objektivs in der Fotografie. In den beiden unabhängig voneinander lesbaren Teilen werden dann Reportage und Feature parallel entwickelt: Zunächst wird geklärt, welche Themen sich für die jeweilige Form eignen, anschließend werden detailliert die Recherchewege gezeichnet, ehe es im Kapitel 'Schreiben'" um sprachliche Standards und Spezifika geht. Zahlreiche Beispiele zeigen die regelkonformen Muster ebenso wie kreative Ausnahmen. Anhand der Analyse von drei preisgekrönten Reportagen und exemplarischen Features werden die dargestellten Aspekte noch einmal überprüft und nachvollzogen. Interviews mit Experten beider Genres geben zudem Einblick in die journalistische Praxis.
List of contents
Inhalt1 Filmen mit WörternPeter LindenTEIL 1: DIE REPORTAGE2 Themen2.1 Königsdisziplin als Königsweg?2.2 Kreative Themensuche .3 Das Porträt als Reportage3 Planung und Recherche3.1 Der Cast3.1.1 Sonderfall Ich-Autor3.1.2 Sonderfall nicht menschlicher Cast3.2 Szene und Story3.2.1 Sonderfall Ortsbegehung3.2.2 Sonderfall Homestory3.2.3 Sonderfall Protokoll3.2.4 Sonderfall Inszenierung3.2.5 Sonderfall Zufall3.3 Fakten, Hintergründe, Details4 Schreiben4.1 Sichtung des Materials4.2 Dramaturgie4.2.1 Plot4.2.2 Sonderfall Kaleidoskop4.2.3 Sonderfall Mischformen4.3 Sprache und Stil5 Dichtung und Wahrheit6 Textanalysen6.1 »Der Überfall« (Zeit-Magazin)6.2 »Assads blutendes Antlitz« (FAZ)6.3 »Im Namen des Volkes, auf Kosten des Kindes« (Hamburger Abendblatt)7 Die Zukunft der Reportage7.1 Interview mit Daniel Puntas Bernet7.2 Interview mit Stefan PlöchingerChristian BleherTEIL 2: DAS FEATURE8 Themen8.1 Über die Nachricht hinaus8.2 Denitionen8.3 Drei Erzählweisen im Vergleich: Bericht, Reportage, Feature8.4 Der Themendreh8.5 Richtige Themen, falsche Themen8.6 Themenlieferanten9 Planung und Recherche9.1 Die These9.2 Das Casting9.3 Sonderfälle10 Schreiben10.1 Struktur10.1.1 Einstieg10.1.2 Das Portal10.1.3 Der Hauptteil10.1.4 Der Schluss10.2 Die Dramaturgie10.3 Sprache und Stil10.4 Sonderformen11 Textanalysen.11.1 »Sie ahnten nichts Böses« (TAZ)11.2 »Spielend heilen« (P. M. Magazin)11.3 »Die neue Offenheit der Top-Manager« (Wirtschaftswoche)12 Das Feature im Gespräch -Interview mit Joachim Lachmuth, Redakteur der »Sendung mit der Maus«LiteraturIndex
About the author
Christian Bleher war sieben Jahre lang Redakteur bei der Nachrichtenagentur "Sport-Informations-Dienst" (sid) und arbeitete acht Jahre für die "Süddeutsche Zeitung". Seit 1995 unterrichtet er hauptberuflich als freier Dozent an Journalistenschulen, Akademien sowie in Verlagen und Unternehmen.
Peter Linden, geboren 1959, war acht Jahre Redakteur der Süddeutschen Zeitung und arbeitet seit 1993 als freier Journalist und Autor vor allem für Reisezeitschriften und Tageszeitungen. Er lehrt an zahlreichen Journalistenschulen und Bildungseinrichtungen. Anfang der achtziger Jahre lebte er in Paris und unterrichtete dort Deutsch.