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Im deutschen Sprachraum ist das Werk des griechischen Nobelpreisträgers von 1979 Odysseas Elytis (1911-1996) hauptsächlich durch die vier in der Bibliothek Suhrkamp erschienenen Bände bekannt geworden.
Als Band 5 kommt mit Ox petra ein später Zyklus aus dem Jahr 1991 hinzu. Er gilt neben To axion esti. Gepriesen sei (dt. 1969) als Höhepunkt in Elytis' Schaffen. "Geographisch betrachtet, ist Ox petra ein Kap der Insel Astipalea. Für mich ist Ox petra der äußerste Punkt: wo die Erde ins Wasser eindringt, unsere Epoche in eine andere - der äußerste Punkt: wo mein Leben in den Tod eindringt." (Zitiert nach dem von Evi Petropoulou herausgegebenen Sammelband über Neugriechische Literatur) In den vierzehn Elegien geht es um einen von allen negativen Aspekten befreiten Tod, der ganz mit Unendlichkeit und Ewigkeit identifiziert wird. Drei Dichterelegien - Hölderlin, Novalis und Solomos gewidmet, der in Messolongi die griechische Nationalhymne schrieb - beschäftigen sich mit dem Thema der Sagba rkeit des Nicht-Sagbaren, der Übersetzung von Epiphanien in Sprache.
1995, ein Jahr vor seinem Tod, erscheint, unter dem Titel Westlich der Trauer, ein weiterer Zyklus. Er besteht aus sieben langen Gedichten, die in Ton und Atmosphäre an Ox petra anknüpfen.
About the author
Odysseas Elytis, eigentlich Odysseas Alepoudhelis, wurde am 2. November 1911 in Iraklion auf Kreta geboren. Wenig später zog die Familie nach Athen, wo er Jura studierte. 1940 erschien sein erster Gedichtband. Im Winter des gleichen Jahres nahm Odysseas Elytis am Albanienkrieg teil. 1945 wurde er zum ersten Mal Programmdirektor des staatlichen Rundfunks. Ab 1948 unternahm er zahlreiche Reisen durch ganz Europa. Während der griechischen Militärjunta von 1967 bis 1974 hielt er sich überwiegend in Paris auf. 1979 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Odysseas Elytis starb am 18. März 1996 in Athen.