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Vom Neujahrsbrief 1806 an August Wilhelm Schlegel bis zur Verwirklichung der vermeintlichen Zukunftsverheißung 'Österreich' durch Friedrichs Aufbruch in die Haupt- und Residenzstadt Wien 1808 vermittelt der Band detaillierte Einblicke in die letzten zweieinhalb 'Kölner Jahre', die in gleicher Weise eine 'Sattelzeit' für Österreich waren.Einen inhaltlichen Schwerpunkt der Jahre 1806/07 bilden Friedrichs indologische Studien, die Korrespondenz mit seinem Bruder August Wilhelm wie die Kommunikation mit führenden Verlegern und Gelehrten der Zeit. Als belastende biographische Motivkonstante imponieren die stets scheiternden Bewerbungsanläufe für Professuren und neuzugründende Universitäten, die auch die opulente Freundschaftskorrespondenz Friedrichs durchzieht. Auch die vergeblich vor der Presse geheim gehaltene Konversion des Ehepaars Schlegel zum Katholizismus wird in den Briefen thematisiert.
About the author
Friedrich Schlegel (seit 1815: von), 10.3.1772 Hannover - 12.1.1829 Dresden. Der Sohn des Theologen und zeitweiligen Literaten J. A. Schlegel und jüngere Bruder A. W. Schlegels begann 1789 in Göttingen Jura sowie Philologie, Geschichte und Philosophie zu studieren, wechselte 1791 nach Leipzig und entschied sich 1793 für eine Existenz als freier Schriftsteller. Aus Geldmangel zog er 1794 zu seiner Schwester Charlotte nach Dresden, 1796-97 lebte er bei seinem Bruder in Jena im Kreis der Frühromantiker, dann in Berlin, wo er seine spätere Frau Dorothea Veit, geb. Mendelssohn, kennen lernte. Er hatte wesentlichen Anteil an der Gründung des 'Athenaeum' (1798-1800), der programmatischen Zeitschrift der Frühromantik. 1799 kehrte er nach Jena zurück, habilitierte sich 1800 und hielt eine Vorlesung über Transzendentalphilosophie. 1801 löste sich der Jenaer Romantikerzirkel auf; über Berlin, Dresden und Leipzig zogen Sch. und Dorothea Veit nach Paris (1802-04), wo sie 1804 heirateten. 1804-08 lebten sie in Köln, konvertierten 1808 zum Katholizismus und erneuerten ihre Ehe. 1808-15 wirkte Schlegel als Sekretär der Hof- und Staatskanzlei in Wien und hielt daneben Vorlesungen; 1816-18 war er Legationssekretär der österreichischen Delegation am Frankfurter Bundestag und beendete seine amtliche Tätigkeit 1819 als Kunstsachverständiger auf einer Italienreise des Kaisers und Metternichs. Danach war er Herausgeber der Zeitschrift 'Concordia' (1820-23), des zentralen Organs der Wiener Spätromantik, arbeitete an seiner Werkausgabe und hielt noch einmal eine Reihe von Vorlesungen, zuletzt auch in Dresden.