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Die Wand war seine Leidenschaft. Betrachtet man urbane Wände mit den Augen von Burhan Dogançay so öffnet sich eine ganz andere Welt: halb abgerissene Plakate auf rauem Ziegelmauerwerk, darüber Graffiti, Kritzeleien, Botschaften, Schilder, Aufkleber. Aus diesem Fundus von Strukturen, Zeichen und Symbolen kreierte der Künstler seine Wandfragmente, seine »urban walls«.
Der aus Istanbul stammende Dogançay (1929-2013) lässt sich 1964 in New York nieder und bewegt sich in der Kunstszene um Robert Rauschenberg und Jasper Johns. Sein Thema ist die visuelle Wahrnehmung von Textur, Ort und Erinnerung, das er in seriellen Arbeiten erforscht. Für seine »urban walls« hält er weltweit Hauswände und Fassaden in verschiedensten Medien fest, er verwendet hierfür eine Fülle von Materialien und Techniken, etwa Fotografie, Collage, Malerei. Seine Werke sind Archive vergangener Jahrzehnte, die den Zeitgeist einfangen. Ab den 1970er- und 1980er-Jahren entwickelt er aus diesen Arbeiten seine »Ribbons« - kalligraphische Gemälde von poetischem Zauber.
About the author
Klaus Albrecht Schröder studierte Kunstgeschichte in Wien; von 1988 bis 1999 Direktor des Wiener Kunstforums; seit 1996 Präsident der Interessensgemeinschaft österreichischer Museen und Ausstellungshäuser (IMA); seit 1999 Direktor der Albertina, Wien. Herausgeber und Verfasser zahlreicher Publikationen und Beiträge zur österreichischen und internationalen Kunstgeschichte, Kunstsoziologie und Ästhetik.
Summary
Die Wand war seine Leidenschaft. Betrachtet man urbane Wände mit den Augen von Burhan Doğançay so öffnet sich eine ganz andere Welt: halb abgerissene Plakate auf rauem Ziegelmauerwerk, darüber Graffiti, Kritzeleien, Botschaften, Schilder, Aufkleber. Aus diesem Fundus von Strukturen, Zeichen und Symbolen kreierte der Künstler seine Wandfragmente, seine »urban walls«.Der aus Istanbul stammende Doğançay (1929–2013) lässt sich 1964 in New York nieder und bewegt sich in der Kunstszene um Robert Rauschenberg und Jasper Johns. Sein Thema ist die visuelle Wahrnehmung von Textur, Ort und Erinnerung, das er in seriellen Arbeiten erforscht. Für seine »urban walls« hält er weltweit Hauswände und Fassaden in verschiedensten Medien fest, er verwendet hierfür eine Fülle von Materialien und Techniken, etwa Fotografie, Collage, Malerei. Seine Werke sind Archive vergangener Jahrzehnte, die den Zeitgeist einfangen. Ab den 1970er- und 1980er-Jahren entwickelt er aus diesen Arbeiten seine »Ribbons« – kalligraphische Gemälde von poetischem Zauber.