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Kriegslust und Fernweh - Deutsche Soldaten zwischen militärischem Internationalismus und imperialer Nation (1770-1870). Dissertationsschrift

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Auslandseinsätze deutscher Soldaten sind kein neues Phänomen. Bereits im 18. und 19. Jahrhundert waren Offiziere auf den Schlachtfeldern des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, im Osmanischen Reich, in Afrika oder im Kaukasus im Einsatz - als Söldner in Diensten fremder Staaten, als militärische Beobachter oder unter dem Deckmantel von Forschung und Entdeckung. Das Buch beleuchtet diese weitgehend vergessene Vorgeschichte des deutschen Kolonialismus. Es folgt den oftmals abenteuerlichen Reisen und utopischen Planspielen deutscher Offiziere und fragt nach den langen historischen Linien des Zusammenhangs von Gewalt und Globalisierung.Krieg und Konflikt: Herausgegeben von Martin Clauss, Marian Füssel, Oliver Janz, Sönke Neitzel und Oliver Stoll

List of contents

Inhalt1. Einleitung 91.1. Militär und Kolonialismus vom Deutschen Kaiserreich bis zum Nationalsozialismus: Konturen und Engführungen der Kontinuitätsdiskussion 91.2. Ausgangspunkte einer "Archäologie" des deutschen militärischen Imperialismus im "langen 19. Jahrhundert" 151.3. Theorien und Begriffsangebote: Die Verbindung von "Kriegslust" und "Fernweh" 191.4. Aufbau des Buches 252. Militärischer Internationalismus im Weltkrieg der Revolutionsepoche (1776-1815) 292.1. "Unter fremden Fahnen": Militärische Auslandspraxis deutscher Truppen in der imperialen Sattelzeit 292.2. Antikolonialer Militarismus: Die militärische Wahrnehmung der ersten Globalisierung vor den Napoleonischen Kriegen 382.3. Von freien Kriegern zu gedungenen Sklaven: Subsidienverträge und Freiheitsdiskurs zwischen amerikanischer und französischer Revolution 492.4. Formenwandel des militärischen Internationalismus während der Napoleonischen Kriege 552.5. Zwischen imperialer Teilhabe und nationalem Befreiungskampf 633. Die preußische "Waterloo-Generation" zwischen geopolitischer Restauration und militärischem Imperialismus (1815-1835) 843.1. Demobilisierung und Kolonialpläne nach 1815 843.2. Militärischer Bellizismus und internationales Gleichgewicht 973.3. Doppelter Militarismus:Richtungskämpfe um Kriegsbild und institutionelle Verfassung des preußischen Militärs nach 1815 1073.4. Weltwissen und militante Geographie: Die Erhaltung globaler Kriegsbereitschaft im militärischen Ausbildungsideal 1183.5. Das preußische Militär und die Schauplätze der internationalen Mächtekonkurrenz (1820-1835) 1313.5.1. Ein General im Orient: Die erste preußische Ägypten-Expedition (1820/21) 1313.5.2. Imperialer Philhellenismus: Nationaler Unabhängigkeitskampf und militärische Kolonisationsprojekte im Osmanischen Reich 1454. Informeller Imperialismus: Die Kriegsjugendgeneration der Napoleonischen Kriege 1764.1. Kampferfahrung als soziales Kapital: Generationelle Schichtung, Bewährungssehnsucht und imperiale Kultur 1764.2. Vermessung globaler Kriegstheater: military intelligence und außereuropäische Militärmissionen (1820-1843) 1834.2.1. Konfliktbeobachtung, Militärdiplomatie und Informationssammlung im preußischen Generalstab 1834.2.2. Die "Moltke-Mission" im Osmanischen Reich (1835-1839) 1914.2.3. Von militärischer Beobachtung zu kolonialer Landnahme: Moltkes Siedlungsprogramm für Palästina (1841) 2044.2.4. Die erste preußische Militärmission im Kaukasus (1842-1844) 2144.2.5. Ansätze zu einer Theorie des Kolonialkrieges: General Carl Decker in Algerien (1842/43) 2255. Militärischer Imperialismus zwischen Vormärz und Reichsgründung 2335.1. Militär, Imperialismus und Nation in Vormärz und Revolution 2335.1.1. Militärische Kolonialvisionen im Vormärz 2335.1.2. Militär und Flottendebatte in der Revolution von 1848 2465.1.3. Marginalisierung und Fortwirken des militärischen Imperialismus in der Reaktionsperiode (1848-1858) 2675.2. Militärische Auslandsmissionen vor den Reichsgründungskriegen (1860-1864) 2765.2.1. Von der Handelsmission zum Kolonialkrieg: Wilhelm von Grolman in Persien und im Kaukasus (1860/61) 2765.2.2. Zwischen "kleinem" und "großem Krieg": Walther von Loë im Kaukasus und in Algerien (1862/64) 2876. Epilog: Imperiale Netzwerke und selektive Traditionsbildung im Deutschen Kaiserreich 3016.1. Moltke-Schule und die Kontinuität imperialer Phantasien gegenüber dem Osmanischen Reich 3016.2. Doppelter Imperialismus: Die militärische Reichsgründungsgeneration zwischen Osteuropa und Afrika 3127. Schichten, Brüche, Konjunkturen: Überlegungen zur "Archäologie des kolonialen Gedankens" im deutschen Militär des 19. und frühen 20. Jahrhunderts 346Quellen und Literatur 357Register 407Danksagung 413

About the author

Christoph Kamissek, Dr. phil., studierte Geschichte, Philosophie und Völkerrecht und ist Referent im Auswärtigen Amt in Berlin.

Summary

Auslandseinsätze deutscher Soldaten sind kein neues Phänomen. Bereits im 18. und 19. Jahrhundert waren Offiziere auf den Schlachtfeldern des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, im Osmanischen Reich, in Afrika oder im Kaukasus im Einsatz - als Söldner in Diensten fremder Staaten, als militärische Beobachter oder unter dem Deckmantel von Forschung und Entdeckung. Das Buch beleuchtet diese weitgehend vergessene Vorgeschichte des deutschen Kolonialismus. Es folgt den oftmals abenteuerlichen Reisen und utopischen Planspielen deutscher Offiziere und fragt nach den langen historischen Linien des Zusammenhangs von Gewalt und Globalisierung.

Krieg und Konflikt: Herausgegeben von Martin Clauss, Marian Füssel, Oliver Janz, Sönke Neitzel und Oliver Stoll

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»Der Verfasser [gewährt] einen tiefen Einblick in ein spezielles Thema der militärischen Voraussetzungen für den deutschen Kolonialerwerb in Afrika, in China und in der Südsee .« Ulrich van der Heyden, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 19.06.2019

»Kamissek [leistet] mit seiner Studie zum imperialistischen Militarismus des langen 19. Jahrhunderts einen bedeutenden Beitrag zur Schließung einer eklatanten Forschungslücke. An diesen Erkenntnissen wird die Forschung zur Neuauslotung langfristiger Kontinuitätsstränge zu kolonialen und genozidalen deutschen Gewaltkulturen des 20. Jahrhunderts nicht vorbeikommen. Nicht zuletzt liest sich die Studie auch als Aufforderung an Militärhistoriker_innen, sich stärker für globalgeschichtliche Perspektiven zu öffnen wie auch als Appel an Globalhistoriker_innen, sich militärgeschichtliche Themen nicht zu verschliessen.« Tanja Bührer, Connections, 05.02.2021

»Kamissek liefert […] einen wesentlichen Beitrag zu der inzwischen weit ausdifferenzierten Forschungsdiskussion um Kontinuität und Kolonialismus.« H-Soz-Kult, 11.02.2021

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»Der Verfasser [gewährt] einen tiefen Einblick in ein spezielles Thema der militärischen Voraussetzungen für den deutschen Kolonialerwerb in Afrika, in China und in der Südsee .« Ulrich van der Heyden, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 19.06.2019 »Kamissek [leistet] mit seiner Studie zum imperialistischen Militarismus des langen 19. Jahrhunderts einen bedeutenden Beitrag zur Schließung einer eklatanten Forschungslücke. An diesen Erkenntnissen wird die Forschung zur Neuauslotung langfristiger Kontinuitätsstränge zu kolonialen und genozidalen deutschen Gewaltkulturen des 20. Jahrhunderts nicht vorbeikommen. Nicht zuletzt liest sich die Studie auch als Aufforderung an Militärhistoriker_innen, sich stärker für globalgeschichtliche Perspektiven zu öffnen wie auch als Appel an Globalhistoriker_innen, sich militärgeschichtliche Themen nicht zu verschliessen.« Tanja Bührer, Connections, 05.02.2021 »Kamissek liefert [...] einen wesentlichen Beitrag zu der inzwischen weit ausdifferenzierten Forschungsdiskussion um Kontinuität und Kolonialismus.« H-Soz-Kult, 11.02.2021

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