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England, seine politische Zivilisation und vor allem seine Literatur waren für den Autor des Leopard zeitlebens ein Vorbild. Lampedusas Betrachtungen über die englische Literatur entstanden in Mußestunden als beiläufige Unterrichtungen eines verwöhnten jungen Gastes aus der Verwandtschaft der Lampedusas auf dem sizilianischen Sommersitz. Der große Aufsatz über Shakespeare nimmt darin schon vom Umfang eine besondere Stellung ein. Als roten Faden hat sich Lampedusa jene Figuren herausgesucht, in deren Verkleidung der Elisabethaner sich selbst in seine Dramen eingeschlichen hat: So beschleicht auch er diskret vom Rand her das große Vorbild. Das ewige Problem der Authentizität Shakespeares kommentiert Lampedusa, nicht ohne sich darüber zu wundern, warum diese Fragen die Nachwelt so intensiv beschäftigt haben, angesichts des literarischen Reichtums, den das Phantom Shakespeare auch der italienischen Nachwelt hinterlassen hat.
About the author
Guiseppe Tomasi di Lampedusa, 1957 in Rom gestorben, schrieb kurz vor seinem Tod seinen einzigen Roman "Der Leopard". Nur wenige Jahre zuvor schrieb er, zur privaten Unterrichtung seines Neffen und zum eigenen Vergnügen, eine Sammlung biographischer Studien zur englischen Literatur, die in Lampedusas Nachlaß gefunden wurden. Diese wurden unter dem Titel "Letteratura inglese (2 Bde.)" 1991 veröffentlicht.
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"So anziehend kann Literaturkritik sein, von solcher Leichtigkeit, Einfachheit, von solchem Witz die Sprache!" (Dorothee Baumer, Bayerischer Rundfunk)
