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Tagebuch der Kriegsjahre 1914-1919. Bd.1 - Juli 1914 bis Januar 1915

German · Hardback

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"Dem Erleben des Weltkrieges kommt bei Rolland also tatsächlich eine hervorragende Bedeutung zu; eben schon deshalb, weil damit eine neue Entwicklungsetappe für ihn ihren Anfang nahm, insbesondere jedoch, weil die neuen Erkenntnisse und Überzeugungen, die für diese Etappe bestimmend werden sollten, ja erst in der Auseinandersetzung mit dem Krieg Gestalt annahmen und sich oft gegen schwerwiegende, tiefverwurzelte persönliche Bedenken Bahn brechen mussten...

Das Werk bietet sich also unter einem doppelten Aspekt dar: einerseits als eine "Geschichte der europäischen Seele während des Krieges der Nationen", andererseits als Widerspiegelung der Einstellung Rollands zu den auf ihn einstürmenden Fragen und Forderungen der Zeit und damit des Eingangs skizzierten Entwicklungsprozesses, den er während der Kriegsjahre durchgemacht hat...

Das Kriegstagebuch enthält kein Gedankensystem, keine feststehenden Meinungen, keine fertigen Wahrheiten. Vielleicht liegt der besondere Reiz des Werkes, das in der Tagebuchliteratur zweifellos seinen Platz behaupten wird, gerade in dieser unvermittelten Systemlosigkeit, die den Denk- und Entwicklungs-prozess Rollands viel stärker mitempfinden lässt als jedes andere nach einer vorge-fassten Konzeption geschriebene und in künstlerische Formen gegossene Buch. Freilich wird der Leser hierdurch vor Probleme gestellt, auf die er sicher nur unvollkommen vorbereitet ist. Er wird Züge bemerken, die er nicht erwartet hat; Urteile, die ihn vielleicht befremden; Widersprüche, die er sich nicht erklären kann: stets muss er sich des Augenblickscharakters des Tagebuches bewusst sein, darf er solche Erscheinungen nicht überbewerten oder gar verabsolutieren. Erst wenn man das Kriegstagebuch im Rahmen des Gesamtwerkes und besonders des Schaffens jener Jahre sieht, wenn gleichsam das Wechselspiel zwischen innerem und äußerem Mono-log deutlich wird, dann erhält dieses Werk seine volle Bedeutung als historisches und menschliches Dokument einer Zeit, die mit ihrem Geschehen in unsere Tage nachwirkt."

Aus dem Vorwort von Gerhard Schewe.

About the author

Romain Rolland wurde am 29. Januar 1866 in Clamecy als Sohn eines Notars geboren. Nach einem Studium an der Pariser École Normale Supérieure, der französischen Eliteschule für die Lehramtsfächer an Gymnasien, ging er 1892/93 als Stipendiat nach Rom, um an seiner thèse (Doktorarbeit) über "Les Origines du théâtre lyrique moderne" zu arbeiten. Nach deren erfolgreicher "Verteidigung" (soutenance) ist Rolland von 1895 bis 1912 Professor für Musik- und Kunstgeschichte. Von seinem sehr umfangreichen Schaffen, das zahlreiche Theaterstücke, Biografien, Essais und Romane umfasst, kennt man heute vor allem den 10-bändigen "roman fleuve" "Jean-Christophe" (1904-12). "Jean-Christophe" brachte dem Autor 1915 den Nobelpreis. Während des 1. Weltkriegs ging Rolland in die neutrale Schweiz und versuchte von dort aus als pazifistischer Intellektueller sowohl nach Frankreich hineinzuwirken, wo man ihm dies übelnahm, als auch nach Deutschland, wo man ihn naturgemäß kaum hörte. In den zwanziger und dreißiger Jahren sympathisierte er mit dem 1920 gegründeten Parti communiste français. Romain Rolland starb am 30. Dezember 1944 in Vézelay.

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