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Die XII Panegyrici Latini, eine Sammlung von antikenKaiserlobreden, dienten rhetorischen Schulungszwecken. Sieumfassen neben dem Panegyricus des jüngeren Plinius aus dem Endedes 1. Jahrhunderts n. Chr. elf spätantike Reden, die zwischen289 und 389 n. Chr. entstanden. Sie stammen größtenteils aus demWirkungskreis der gallischen Städte Autun und Trier, die in derSpätantike an politischer Bedeutung gewannen. Die Panegyrikerbewegen sich in ihren Lobreden an der Schnittstelle zwischen derrealen und der literarischen Welt. Reale geographische Orte wieRom, der Tiber, der Rhein oder die Alpen werden zu Schauplätzenund Chiffren für die Heldentaten der Kaiser, die als Figuren indiesem Handlungsraum das - teils fiktive - Geschehen prägen. DieGleichsetzung der Kaiser mit Elementen der Natur, ihreInteraktion mit Flüssen, Ozeanen, Gebirgen und Städten, aber auchdie Darstellung des Kaisers als personifizierter Grenzwall dienenals Zeichen unumschränkter kaiserlicher Macht. Die Person desKaisers tritt in der literarischen Ausformung eines 'All-Roms' andie Stelle der Gründungsstadt und fungiert in einer Phase derDezentralisierung von Herrschaftsstrukturen als Garant derStabilität für das gesamte Imperium. --- In der Reihe BERLINSTUDIES OF THE ANCIENT WORLD erscheinen Monographien undSammelbände aller altertumswissenschaftlichen Disziplinen. DiePublikationen gehen aus der Arbeit des Exzellenzclusters "Topoi.The Formation and Transformation of Space and Knowledge inAncient Civilizations" hervor, einem Forschungsverbund der FreienUniversität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin sowieden Partnerinstitutionen Berlin-Brandenburgische Akademie derWissenschaften, Deutsches Archäologisches Institut, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und Stiftung PreußischerKulturbesitz. Die Reihe ist Bestandteil der PublikationsplattformEdition Topoi. Alle Bände der Reihe sind elektronisch unter www.edition-topoi.org verfügbar.