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Das Geschichtsmaterial ist kein kontingent fixierter Faktenbestand, der nachträglich mit Hilfe theoretischer Kategorien des Wissenschaftlers geordnet und analysiert wird, um vom Geschichtsschreiber mit rhetorisch-literarischen Mitteln dem Publikum zur Vergegenwärtigung präsentiert zu werden. Der Gang der Geschichte im großen fordert immanent und als solcher zu einer wertenden Stellungnahme heraus. Am Ende des bewegten Jahrhunderts, das extreme Urteile auf sich zu ziehen pflegt, ist es philosophisch ratsam, den Differenzierungen der Hegelschen Theorie wieder Gehör zu verschaffen. Hegels These von der stillen Arbeit der Veränderung unterhalb der allseits wahrgenommenen und kommentierten Oberfläche, d. h. also der Vernünftigkeit im Wirklichen, erfährt seit 1989 eine nachdenkenswerte Beleuchtung. Nun erst lernen wir das 20. Jahrhundert in seiner Gänze sehen.
List of contents
Aus dem Inhalt:
Abendvorträge
Eberhard Jüngel, Tübingen
"Die Weltgeschichte ist das Weltgericht" aus theologischer Perspektive
Rüdiger Bubner, Heidelberg
Hegel am Jahrhundertwechsel
Kolloquien
Kolloquium I: Perfektibilität und Utopie
Leitung Silvio Vietta
Kolloquium II: System und Geschichte
Leitung Ludwig Siep
Kolloquium III: Ontologie als Schicksal?
Leitung Hans Friedrich Fulda
Kolloquium IV: Institutionen und Lebensformen
Leitung Herbert Schnädelbach
Kolloquium V: Die Weltgeschichte als Weltgericht? Philosophische und außerphilosophische Eschatologien
Leitung Michael Welker
Kolloquium VI: Macht und Dynamik der Technik - Hegels verborgene Technikphilosophie
Leitung Christoph Hubig
Kolloquium VII: Geschichtsschreibung und Rhetorik
Leitung Odo Marquard
Kolloquium VIII: Das Revolutionszeitalter von 1789 bis 1989
Leitung Axel Honneth
About the author
Rüdiger Bubner, geboren 1941, studierte Philosophie und klassische Philologie in Tübingen, Wien, Heidelberg und Oxford. Er ist Professor für Philosophie an der Universität Heidelberg, Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und Präsident der Internationalen Hegel- Vereinigung. Er forscht und lehrt vor allem über Deutschen Idealismus, Philosophische Hermeneutik, Politische Philosophie und Ästhetik.