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Mit "Tom Jones" schuf Henry Fielding einen der witzigsten Romane der englischen Literatur. Wechselvolle und nicht selten pikante Abenteuer führen den Titelhelden durch Stadt und Land, in Wirtshäuser und vornehme Salons, bringen ihn ins Gefängnis und fast an den Galgen und am Ende doch ans Ziel seiner Wünsche.
Eines Abends findet der tugendhafte Gutsherr Allworthy einen Säugling in seinem Bett vor und beschließt kurzerhand, das Kind bei sich zu behalten. Er zieht es an Sohnes Statt auf und gibt ihm den Allerweltsnamen Tom Jones. Der Findling wächst zu einem lebhaften Jungen heran, der mitunter kräftig über die Stränge schlägt. Als er sich auch noch in die schöne Nachbarstochter verliebt, auf die sich Allworthys Neffe Hoffnungen macht, reißt dem Ziehvater die Geduld er wirft Tom aus dem Haus. So macht sich der junge Mann auf den Weg. Seine Reise führt nicht nur über Stadt und Land, sondern auch durch sämtliche Schichten der vorviktorianischen Gesellschaft.
Der Erzähler geleitet den Leser nach allen Regeln der Fabulierkunst durch das Geschehen, erklärt, kommentiert und philosophiert, nicht ohne dann und wann natürlich augenzwinkernd den moralischen Zeigefinger zu heben. Immer wieder gerät Tom während seiner abenteuerlichen Fahrt auf Abwege, deren erotischer Einschlag zeitgenössische Kritiker aufbrachte. Doch selbst strauchelnd folgt Tom Jones stets dem Kompass seines guten Herzens.
Fielding skizziert seine Figuren mit einem satirischen Witz, der nicht nur in der englischen Literatur seinesgleichen sucht. Allen voran erobert der liebenswerte, keineswegs untadelige, aber unerhört sympathische Tom Jones bis heute spielend das Herz eines jeden Lesers. Die erste Neuübersetzung seit vierzig Jahren lässt das Werk in seiner ganzen Originalität und Raffinesse neu erstrahlen.
About the author
Henry Fielding (1707-54), geb. in Somerset, ließ sich zunächst als Bühnenautor in London nieder. Mit späteren Prosawerken wurde er zum Wegbereiter des modernen Romans in der englischen Literatur.
Eike Schönfeld, geb. 1949, übersetzt aus dem Englischen, u. a. Werke von Martin Amis, Nicholson Baker, Saul Bellow, Jeffrey Eugenedis, Henry Fielding, Jonathan Franzen, J.D.Salinger. Er erhielt den Hamburger Förderpreis für literarische Übersetzung und den Ledig-Rowohlt-Übersetzerpreis. Im Jahr 2014 wurde ihm der Internationale Hermann-Hesse-Preis für seine Übersetzungen des Werkes von Nicholson Baker verliehen.
Report
«Die hier vorgelegte Neuübertragung durch Eike Schönfeld bietet einen unbereinigten, die stilistischen Eigenarten des Autors liebevoll bewahrenden Fielding. Mit dieser auf ausdrucksvolle Genauigkeit abzielenden frischen Fassung eines großen europäischen Romanwerkes begeht der Verlag ein besonderes Jubiläum.» Werner von Koppenfels