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Der Spiegeltag ist die Geschichte eines fünfundzwanzigjährigen Namenlosen, der die Mansarde eines Waisenhauses in einer französischen Provinzstadt, unweit von Paris, bewohnt, und erzählt wird eben von der Namenlosigkeit dieses Menschen. Das erste Jahrzehnt seines Lebens hat er als das Kind, wie es scheint, angesehener, gutbürgerlicher Eltern in einer dorfähnlichen Kleinstadt der norddeutschen Ebenen verbracht. Diese Kindheit in der Villa mit Garten endet fast über Nacht: es ist das Jahr 1938, die Eltern sind auf einmal Juden, und sie schicken ihr Kind mit dem Zug nach Italien - Bestimmungsort Florenz-, um es zu retten. Florenz ist nur eine kurze Station; der bessere Unterschlupf für den Bedrohten ist ein kleines Internat in den Bergen des französischen Savoyen, wo der Heranwachsende während des Krieges versteckt bleibt. Immer wieder kommen die deutschen Besatzer in das abgelegene Haus, auf der Suche nach ihm. Diese Stunden, die er, gewarnt, allein im Wald abwartet, sind vielleicht die bestimmenden seines Lebens. Peter Handke
About the author
Georges-Arthur Goldschmidt, geb. 1928 in Reinbek bei Hamburg. Seit seiner Flucht aus Deutschland 1938 lebt er in Paris. Er schreibt in deutscher und französischer Sprache und übersetzte eine Vielzahl von Werken deutschsprachiger Autoren ins Französische, darunter Goethe, Nietzsche, Benjamin und Peter Handke. Goldschmidt ist Mitarbeiter verschiedener Feuilletons in Frankreich und Deutschland.§Für seine Gedichte, Erzählung und Romane wurde er unter anderem mit dem Geschwister-Scholl-Preis, dem Nelly-Sachs-Preis, dem Ludwig-Börne-Preis und der Goethe-Medaille ausgezeichnet. 2005 erhielt er den Joseph-Breitbach-Preis und 2007 wurde er mit dem Übersetzerpreis der Kulturstiftung Erlangen für sein übersetzerisches Gesamtwerk ausgezeichnet.
Summary
Der Spiegeltag ist die Geschichte eines fünfundzwanzigjährigen Namenlosen, der die Mansarde eines Waisenhauses in einer französischen Provinzstadt, unweit von Paris, bewohnt, und erzählt wird eben von der Namenlosigkeit dieses Menschen. Das erste Jahrzehnt seines Lebens hat er als das Kind, wie es scheint, angesehener, gutbürgerlicher Eltern in einer dorfähnlichen Kleinstadt der norddeutschen Ebenen verbracht. Diese Kindheit in der Villa mit Garten endet fast über Nacht: es ist das Jahr 1938, die Eltern sind auf einmal Juden, und sie schicken ihr Kind mit dem Zug nach Italien – Bestimmungsort Florenz-, um es zu retten. Florenz ist nur eine kurze Station; der bessere Unterschlupf für den Bedrohten ist ein kleines Internat in den Bergen des französischen Savoyen, wo der Heranwachsende während des Krieges versteckt bleibt. Immer wieder kommen die deutschen Besatzer in das abgelegene Haus, auf der Suche nach ihm. Diese Stunden, die er, gewarnt, allein im Wald abwartet, sind vielleicht die bestimmenden seines Lebens. Peter Handke