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Die 75. Wiederkehr der Ereignisse vom 30. Jänner 1927 im burgenländischen Ort Schattendorf, die zum blutigen 15. Juli in Wien führten, ist der Anlaß, diese dramatischen Begebenheiten noch einmal in das historisch-politische Rampenlicht zu stellen, bevor sie endgültig in das Schattenreich der Geschichte absinken. Die damaligen Vorkommnisse werden im vorliegenden Buch ausführlich erinnert und aus verschiedenen Perspektiven analysiert, da sie für den weiteren politischen Entwicklungsgang der Ersten Republik, bis zur Ausschaltung der österreichischen Demokratie 1933/34 und der Auslöschung Österreichs 1938, von zentraler Bedeutung sind. Die geschilderten und kommentierten Ereignisse der Ersten Republik sind auch für die Zweite, deren Fortschritte vielfach nur im Vergleich mit der Ersten verständlich erscheinen, von großem Interesse. An ihrem Beispiel läßt sich auch die Gefährlichkeit jeder politischen Polarisierung ersehen und erkennen. Darüber hinaus ist die Entwicklun g zwischen den Ereignissen in Schattendorf und dem 15. Juli 1927, sowie die Weiterung nach diesem blutigen Tag, ein über Österreich hinausgehendes Lehrstück über den Ablauf und die Folgen politischer Entscheidungen und Fehlentscheidungen, die aus kleinen Ursachen große Wirkungen entstehen lassen.
About the author
Univ. Prof. emer. Dr. Norbert Leser geb. 1933 in Oberwart/Burgenland. Dr. jur. (Universität Wien 1958), Habilitation für Rechts- und Staatsphilosophie (Universität Graz 1969). Ab 1971 Ordinarius für Politikwissenschaft an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg, 1977 Ernennung zum Honorarprofessor für Politikwissenschaft an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Von 1980 bis 2001 Ordinarius für Gesellschaftsphilosophie an der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften der Universität Wien, danach emeritiert. Seit 1984 Leiter des Ludwig Boltzmann-Institutes für neuere österreichische Geistesgeschichte. P.E.N.-Club Mitglied; zahlreiche Veröffentlichungen, darunter ein Dutzend Bücher, u.a. "Zwischen Reformismus und Bolschewismus. Der Austromarxismus in Theorie und Praxis", "Sozialismus zwischen Relativismus und Dogmatismus", "Salz der Gesellschaft", "Elegie auf Rot" und "Gottes Türen und Fenster".
Dr. Mag. Paul Sailer-Wlasits, geboren 1964 in Wien. Studium der Philosophie, Schwerpunkt Sprachphilosophie, Dr. phil., Universität Wien. Zweitstudium Politikwissenschaft und Theaterwissenschaft, Mag. Politikwiss., Universität Wien.
Forschungsgebiete: Sprachphilosophie, Hermeneutik, Metaphorologie, Diskursanalyse, Ästhetik, Philosophie der Mythologie, vorsokratische Philosophie.