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Russland 1917-2017 - Kultur, Selbstbild und Gefahr

German · Paperback / Softback

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Ein Vierteljahrhundert nach der Auflösung der Sowjetunion ist Russland wieder ins Zentrum der Weltaufmerksamkeit gerückt. Das gegenwärtige Verhalten des Landes empfinden viele als rätselhaft, wenn nicht gar als bedrohlich. Vittorio Hösle geht in drei Kapiteln auf Kontinuitäten zwischen dem vorsowjetischen Russland, der durch die bolschewistische Revolution von 1917 geschaffenen Sowjetunion und dem postsowjetischen Streben nach einer neuen Rolle in der Welt ein. Was seine Essays auszeichnet ist der Versuch, die russische und sowjetische Kultur in verschiedenen Facetten auszuleuchten: Die russische Literatur, ohne Zweifel einer der grossartigsten und komplexesten Beiträge zur Weltliteratur, und der sowjetische Film, dessen ausserordentliche ästhetische Qualität den Enthusiasmus für den erhofften weltgeschichtlichen Neubeginn ausdrückt, werden ebenso erörtert wie entscheidende sozialgeschichtliche und verfassungsrechtliche Veränderungen im 20. Jahrhundert. Gleichzeitig wird eine geschichtsphilosophische Einordnung der sowjetischen Revolution versucht, die markant abweicht von deren Selbstinterpretation im Rahmen der marxistischen Geschichtsphilosophie: Der sowjetische Kommunismus war ein Versuch, in einem wirtschaftlich und politisch rückständigen Land die Industrialisierung nachzuholen und es gleichzeitig mit dem Gefühl zu beseelen, die Avantgarde der Welt zu sein. Das abschliessende Kapitel über Russlands gegenwärtiges Machtstreben diskutiert schonungslos die Gefahren, die der durch eine nationale Demütigung gespeiste revanchistische Nationalismus und die neue Monokratie Wladimir Putins für den Frieden in Europa darstellen.

List of contents

– Woher rührt der ausserordentliche literarische Wert der russischen Literatur des 19. Jahrhunderts?– Intellektueller Hintergrund und aussergewöhnlicher Charakter der Sowjetischen Revolution: Eine Evaluation aus geschichtsphilosophischer Sicht – Macht und Expansion. Warum das heutige Russland gefährlicher ist als die Sowjetunion der 1970er Jahre

About the author

Vittorio Hösle wurde 1960 in Mailand geboren und studierte Philosophie, Wissenschaftsgeschichte, Gräzistik sowie Indologie an den Universitäten Regensburg, Tübingen, Bochum und Freiburg. Nach Promotion (1982) und Habilitation (1986) in Tübingen im Fach Philosophie war er Professor an der New School for Social Research in New York, in Essen, Hannover und seit 1999 an der University of Notre Dame für deutsche Literatur, Philosophie und Politikwissenschaft. 

Summary

Ein Vierteljahrhundert nach der Auflösung der Sowjetunion ist Russland wieder ins Zentrum der Weltaufmerksamkeit gerückt. Das gegenwärtige Verhalten des Landes empfinden viele als rätselhaft, wenn nicht gar als bedrohlich. Vittorio Hösle geht in drei Kapiteln auf Kontinuitäten zwischen dem vorsowjetischen Russland, der durch die bolschewistische Revolution von 1917 geschaffenen Sowjetunion und dem postsowjetischen Streben nach einer neuen Rolle in der Welt ein. Was seine Essays auszeichnet ist der Versuch, die russische und sowjetische Kultur in verschiedenen Facetten auszuleuchten: Die russische Literatur, ohne Zweifel einer der grossartigsten und komplexesten Beiträge zur Weltliteratur, und der sowjetische Film, dessen ausserordentliche ästhetische Qualität den Enthusiasmus für den erhofften weltgeschichtlichen Neubeginn ausdrückt, werden ebenso erörtert wie entscheidende sozialgeschichtliche und verfassungsrechtliche Veränderungen im 20. Jahrhundert. Gleichzeitig wird eine geschichtsphilosophische Einordnung der sowjetischen Revolution versucht, die markant abweicht von deren Selbstinterpretation im Rahmen der marxistischen Geschichtsphilosophie: Der sowjetische Kommunismus war ein Versuch, in einem wirtschaftlich und politisch rückständigen Land die Industrialisierung nachzuholen und es gleichzeitig mit dem Gefühl zu beseelen, die Avantgarde der Welt zu sein. Das abschliessende Kapitel über Russlands gegenwärtiges Machtstreben diskutiert schonungslos die Gefahren, die der durch eine nationale Demütigung gespeiste revanchistische Nationalismus und die neue Monokratie Wladimir Putins für den Frieden in Europa darstellen.

Vittorio Hösle wurde 1960 in Mailand geboren und studierte Philosophie, Wissenschaftsgeschichte, Gräzistik sowie Indologie an den Universitäten Regensburg, Tübingen, Bochum und Freiburg. Nach Promotion (1982) und Habilitation (1986) in Tübingen im Fach Philosophie war er Professor an der New School for Social Research in New York, in Essen, Hannover und seit 1999 an der University of Notre Dame für deutsche Literatur, Philosophie und Politikwissenschaft.

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