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Die Grenzen musikalischer Systeme ausloten, mit und in ihnen experimentieren, Ringmodulationen, Algorithmen, Rhythmusstudien: Das Schaffen eines der bedeutendsten Vertreter der sogenannten "Neuen Musik", Enno Poppe, ist Gegenstand von Heft 175 der "Musik-Konzepte".Der Komponist, Dirigent und Lehrer Enno Poppe (*1969) hat nicht erst im Laufe seines Lebens zur Neuen Musik gefunden. Sie wurde ihm schon früh mit auf den Weg gegeben und war für ihn insofern nie ein "Problem". Für Poppe ist Komponieren basaler Bestandteil des Lebens. Das bedeutet aber nicht, dass seine Werke als Spiegelungen des Lebens zu verstehen sind. Gleichwohl haben sie dort ihren Sitz, was sich an vielen Titeln seiner Kompositionen ablesen lässt. Musik als Kunst ist für Enno Poppe eine Lebensweise, die sich in vielfältigen Formen kreativ äußern kann - am besten jenseits konventioneller Kontexte. Dabei macht die Klarheit der materialen Anordnung und der prozessualen Entfaltung seine Werke bei all ihrer Eigenart und Komplexität für den Hörer stets fasslich.
List of contents
- Vorwort- Rainer Nonnenmann: Zopf, Schaukel, Knall, Falte. Form und Formung in Enno Poppes "Haare", "Fingernagel", "Trauben" und "Buch"- Jörg Mainka: Hin und weg von der "motivischen Arbeit". Fraktal - Prozess << >> Rhetorik - Dramaturgie, zu einigen Gestaltungsverfahren in Enno Poppes Ensemblekomposition "Speicher II" (2013)- Sascha Lino Lemke: "Hier ist alles Satz". Zum "Finale" von Enno Poppes "Wald" für vier Streichquartette- Jörn Peter Hiekel: Beschränkung und Entfaltung. Zu den Musiktheaterwerken "Arbeit Nahrung Wohnung" und "IQ" von Enno Poppe und Marcel Beyer- Till Knipper: Kontinuierlich entwickelnde Variation. Zur Morphologie von Enno Poppes "Stoff" (2015)- Julia Kursell: Mit dem Hören komponieren. Kombinationstöne in der Musik von Enno Poppe- Abstracts- Werkverzeichnis- Bibliografische Hinweise- Zeittafel- Autorinnen und Autoren
About the author
Ulrich Tadday, geboren 1963, Studium der Musikpädagogik und Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie an den Universitäten Dortmund und Bochum; Staatsexamina, Promotion und Habilitation; seit 2002 Professor für Historische Musikwissenschaft an der Universität Bremen.
Heinz-Klaus Metzger, 1932-2009, aufgewachsen in Konstanz und Dortmund, eisterschüler bei Carl Seemann in Freiburg, studierte bei Max Deutsch i Paris und bei Rudolf Kolisch und Hans Leygraf in Darmstadt. Theodor W. Adorno wurde für ihn zum zentralen geistigen Einfluß. Metzger avancierte zum wichtigsten Theoretiker der seriellen Bewegung und trug maßgeblich dazu bei, John Cage in Europa durchzusetzen. 1969 Gründung des Ensembla Musica Negativa (mit Rainer Riehn). 1977-2003 Herausgabe der Reihe "Musik-Konzepte", danach "querstand. musikalische konzepte".